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Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch: 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

15.03. - 17.03.2012, Hamburg

Evidenzbasierte Medizin mit iPad & Co – The Way back to the Patient?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Hendrik Friederichs - Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten – Studienhospital Münster, Münster, Deutschland
  • author Bernhard Marschall - Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Deutschland

Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch. 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 15.-17.03.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12ebm042

doi: 10.3205/12ebm042, urn:nbn:de:0183-12ebm0423

Veröffentlicht: 5. März 2012

© 2012 Friederichs et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Um die Studierenden auf mögliche Entwicklungen der Evidenz-basierten Medizin vorzubereiten, wurde ein Curriculum entwickelt, das den Einsatz von mobilen Literaturrecherche-Instrumenten direkt am Patientenbett erlaubt. Eine randomisierte, kontrollierte Studie sollte mögliche Unterschiede zwischen mobilen als auch stationären Recherche-Instrumenten aufdecken.

Material/Methoden: Dafür wurden 119 Studierende des dritten Studienjahres nach einer Schulung in der PubMed-Recherche in einer medizinischen Simulation mit drei Patientenfällen konfrontiert, die durch Simulationspatienten dargestellt wurden. Die Randomisierung erfolgte in drei Gruppen, die die sich ergebenden klinischen Fragestellungen an einem stationären PC, mit einem Smartphone-Ersatz (iPod touch) oder einem Tablet-PCs (iPads) lösen sollten.

Es wurde geprüft, ob sich der Einsatz von mobilen Recherche-Instrumenten direkt am Patientenbett im Verhältnis zur klassischen Variante mit stationären PCs in Arztzimmern in einer anderen Bewertung anhand einer Likert-Skala niederschlägt. So konnte den entsprechenden Items die Angaben von „trifft voll und ganz zu“ (Wert 5), bis „trifft gar nicht zu“ (Wert 1) zugeordnet werden.

Ergebnisse: Es konnten 94 vollständige Datensätze in die Datenanalyse einbezogen werden. Die Literaturrecherche am Patientenbett war aus Sicht der Studierenden am stationären PC einfacher als beim Smartphone(-Ersatz) (MW 2,78> iPod touch MW 1,77 p≤0,01) und die Studierenden waren mit ihrem Recherche-Instrument zufriedener (PC MW 3,63> iPod touch MW 2,74 p≤=0,05) Generell empfanden die Nutzer den stationären PC effektiver (MW 3,22> iPod touch MW 1,68 p≤0,001; PC > iPad MW 2,13 p≤0,01).

Bei der Motivation, die Literaturrecherche in der nächsten Famulatur auszuprobieren, zeigten die Nutzer der stationären PCs (MW 2,88) gegenüber dem iPod touch (MW 1,87 p≤0,01) und dem iPad (MW 2,16 p≤0,05) höhere Zustimmungswerte.

Schlussfolgerung: Der stationäre PC ist dem Tablet-PC und dem Smartphone(-Ersatz) in Bezug auf eine aus Sicht der Studierenden effektiven Literaturrecherche im klinischen Einsatz und dem Willen, diese in der nächsten Famulatur auszuprobieren, überlegen.

Für eine mobile Recherche am Patientenbett muss die Benutzerfreundlichkeit noch weiter entwickelt werden.