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Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch: 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

15.03. - 17.03.2012, Hamburg

Evaluation eines individualisierten telefonischen Gesundheitscoachings bei chronischen Erkrankungen: Design, Methodik und Ergebnisse der Baselineerhebung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sarah Dwinger - Medizinpsychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • author Jörg Dirmaier - Medizinpsychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • author Lutz Herbarth - KKH-Allianz, Hannover, Deutschland
  • author Martin Härter - Medizinpsychologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch. 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 15.-17.03.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12ebm029

doi: 10.3205/12ebm029, urn:nbn:de:0183-12ebm0293

Veröffentlicht: 5. März 2012

© 2012 Dwinger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Seit 2007 wird von der KKH-Allianz ein telefonisches Gesundheitscoaching (GC) für chronisch kranke Patienten angeboten. Nachweise der Effektivität derartiger Beratungsangebote für das deutsche Versorgungssystem fehlen bisher jedoch noch. Aus diesem Grund wurde ein RCT zur Überprüfung der Wirksamkeit begonnen. In den folgenden Analysen sollen das Studiendesign und Ergebnisse der Baselineerhebung berichtet werden.

Methoden: Derzeit werden seit 2010 im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten prospektiven Studie mit vier Messzeitpunkten über vier Jahre (bis 2014) drei Gruppen verglichen: Teilnehmer, Kontrollgruppe und Ablehner. Die Stichprobe wurde von der KKH-Allianz bezüglich ihrer chronischen Erkrankung (z.B. Diabetes, Koronare Herzerkrankung, Asthma) und ihres Re-hospitalisierungsrisikos ausgewählt. Die Teilnehmer erhalten ein auf Motivational Intervie-wing und Shared Decision-Making basierendes telefonisches GC über ein Jahr. Die Kontrollgruppe wird zunächst nicht angeschrieben, Ablehner sind eingeladene Nicht-Teilnehmer. Die Datenerhebungen erfolgen anhand schriftlicher Befragungen und über Routinedaten der KKH-Allianz (z.B. ICD-10 Diagnosen, Inanspruchnahmeverhalten). Die Patienten werden befragt zu ihren klinischen Parametern (z.B. Laborwerten, körperlicher Belastbarkeit, Depressivität), ihrem Gesundheitsverhalten (z.B. Adhärenz, Alkohol- und Nikotinkonsum, körperlicher Aktivität) und gesundheitspsychologischen Parametern (z.B. Lebensqualität, Patient Activation, Health Literacy).

Ergebnisse und Diskussion: Insgesamt wurde ein Rücklauf von 3.769 Fragebögen erreicht, 1.576 bei den Teilnehmern, 1.125 bei der Kontrollgruppe und 1.068 bei den Ablehnern. Die Routinedaten sind ab Januar 2012 verfügbar. Die Ergebnisse werden bezüglich der soziodemographischen Merkmale, der klinische Merkmalen (z.B. ICD-10 Diagnose, SF-12, HADS), des Gesundheitsverhalten (z.B. Audit, MARS-D) und der Unterschiede zwischen den drei Gruppen berichtet und diskutiert.