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Das Leid der Leitlinien – Neues zur Implementierung
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Veröffentlicht: | 23. März 2011 |
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Die Entwicklung evidenzbasierter Leitlinien ist aufwändig. Reviews und HTA-Reports zu Wirksamkeit und Kosten von Implementierungstechniken lassen bisher keine klare Empfehlung zu. In dieser Sitzung der FB Pflege & Gesundheitsförderung und Leitlinien soll der Wissenskorpus zu begünstigenden Faktoren und Barrieren der aktiven Leitlinienimplementierung durch Diskussion aktueller, systematisch evaluierter Techniken, ihrer Machbarkeit und Generalisierbarkeit erweitert werden.
1) G Meyer: Problemaufriss; Kurzvorstellung der Ergebnisse der Online-Befragung der DNEbM-Mitglieder zur Beteiligung an Leitlinien und Methoden der Patientenpartizipation.
2) HC Vollmar: Implementierung der DEGAM-Leitlinie „Demenz“ – Hilft viel doch viel? Multiple Implementierungszugänge haben dazu geführt, dass die Leitlinie die am häufigsten nachgefragte der DEGAM ist. Die eingeschränkte Internet-Verfügbarkeit und Präsenz konkurrierender nationaler Leitlinien erweist sich als Barriere.
3) S Wilm: Interdisziplinäre Implementierung von Qualitätsinstrumenten zur Versorgung von Menschen mit Demenz in Altenheimen. In der kontrollierten Studie wurde die hausärztliche DEGAM-Leitlinie „Demenz“ und die verstehende Diagnostik der „Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz“ bei Pflegenden und Hausärzten in Altenpflegeheimen gleichzeitig eingeführt. Die Implementierung erwies sich als personal- und zeitaufwändig, jedoch als wirksam auf patientenseitige Outcomes wie Verhalten, Lebensqualität und Medikation.
4) D Schoberer, LKH Univ.-Klinikum Graz: Die Pflegepraxis ist kaum auf die Implementierung von Leitlinien vorbereitet, ein grundsätzliches Verständnis für wissenschaftsbasierte Steuerungsprozesse kann nicht vorausgesetzt werden. Am Standort Graz ist eine pflegewissenschaftliche Arbeitsgruppe mit der Leitlinienentwicklung nach internationalen Methoden beschäftigt. Erste Ergebnisse der strukturierten Implementierung in das klinische Setting liegen vor.
Moderation: G Langer.