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Herkunftsländer der Studien in IQWiG-Berichten zur Nutzenbewertung von Therapie und Diagnoseverfahren
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Veröffentlicht: | 23. März 2011 |
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Hintergrund: Das IQWiG bietet in Form von Nutzenbewertungen dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eine wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungen zur Erstattungsfähigkeit von Therapie- und Diagnoseverfahren. Ziel der Analyse war es, die Anzahl deutscher Studien, die in die Nutzenbewertungen des IQWiG einbezogen wurden, zu ermitteln.
Material/Methoden: Aus 59 abgeschlossenen IQWiG-Berichten wurden Angaben zu den berichtsrelevanten Studien extrahiert und die Länderverteilung ermittelt. Dabei wurde eine Studie nur dann einem Land zugeordnet, wenn alle Autoren aus demselben Land stammten. Die Ergebnisse wurden zu Bevölkerungsgröße, Bruttoinlandsprodukt (BIP) und den Ausgaben für Gesundheit ins Verhältnis gesetzt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 1.099 klinische Studien aus 45 Ländern analysiert. 191 Studien waren multinational, 55 unklarer Herkunft. Die meisten Studien stammten aus den USA (27%), gefolgt von UK (7%) und Deutschland (5%). Bezogen auf die Bevölkerungsgröße wurden die meisten Studien in skandinavischen Ländern durchgeführt (Finnland 3,4; Island 3,2; Schweden 2,3 Studien pro Mio. Einwohner). Deutschland folgt an 17. Stelle (0,6). Bei Berücksichtigung des BIP führt Finnland (101 Studien pro 1 Bio. Intl. $ BIP), gefolgt von Island (83) und Neuseeland (69). Deutschland folgt an 19. Stelle. Werden Ausgaben für Gesundheit berücksichtigt, führt Finnland (1,2 Studien pro Mrd. Intl. $ Gesundheitsausgaben) vor Bulgarien (0,9) und Island (0,9). Deutschland liegt an 21. Stelle (0,2).
Schlussfolgerung/Implikation: Der zahlenmäßige Beitrag, den Studien aus Deutschland zur Nutzenbewertung des IQWiG leisten, ist vergleichsweise gering. Anstrengungen zur Verbesserung der versorgungsrelevanten Forschung wären dringend erforderlich, um die Übertragbarkeit internationaler Ergebnisse auf die deutsche Versorgungssituation vergleichen und prüfen zu können und einen international gleichwertigen Beitrag zum versorgungsrelevanten Wissen leisten zu können.