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Evidenzbasierung in der Pflege: Wege der Vermittlung in Aus-, Fort- und Weiterbildung
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Veröffentlicht: | 22. Februar 2010 |
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Hintergrund: Die Novellierung der beiden Pflegeberufsgesetze sowie die im Pflegeweiterentwicklungsgesetz festgeschriebene Entwicklung und Implementierung von Expertenstandards bilden mehrheitlich den aktuellen Stand der Evidenzbasierung für die deutsche Pflege. Für die Pflege- und Gesundheitswissenschaft stellt sich die Aufgabe, diesbezüglich konkrete Umsetzungskonzepte zu entwickeln, aber auch Strategien vorzuschlagen, die den Prozess der Evidenzbasierung der Pflegepraxis darüber hinaus unterstützen können. Dieser Aufgabe fühlt sich auch der SFB 580 mit dem Teilprojekt C5 verpflichtet, da sich hierin die Professionalisierung der Pflege als selbstreferentielles System und auch generelle Entwicklungen des Gesundheitssystems in einem Subsystem widerspiegeln.
Material/Methoden: Mit der Zielstellung, die Evidenzbasierung und Professionalisierung pflegerischen Handelns zu fördern, zeigt der Beitrag verschiedene Wege und Dimensionen der Vermittlung von Evidence-based Nursing (EBN) an konkreten Beispielen auf. Dabei wird vereinfachend in die Ebenen des professionellen Lernens „Ausbildung“, „Fortbildung“ und „Weiterbildung“ differenziert.
Ergebnisse: Ausbildung: Konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem Anspruch und den Möglichkeiten der Integration von Pflegewissenschaft, -forschung und EBN in den Unterricht der Grundausbildung sowie Formulierung von Lernzielen und (exemplarischen) konkreten Vorschlägen für die Gestaltung von Lernarrangements, insbesondere in Hinsicht auf die Förderung einer „research-mindedness“ (Rappold 2005).
Fortbildung: Diskussion von Evidenzübersichten als 5. Stufe („Summaries“) aufbereiteter Evidenz (DiCenso, Bayley & Haynes 2009) zur Unterstützung von Pflegepraktikern im Theorie-Praxis-Transfer von externer Evidenz anhand einer Übersicht zur „Medikamenteneinnahme“.
Weiterbildung: Vorstellung eines vierstufigen modularen Konzeptes „EBN“ für die Qualifizierung in einem Bachelor- und Master-Studiengang „Gesundheits- und Pflegewissenschaft“ einschließlich der Implementierung eines Journal-Clubs zur Förderung der systematischen, kritisch-reflektierenden und interprofessionellen Auseinandersetzung mit Literatur.
Schlussfolgerung/Implikation: Dem komplexen Prozess des Wissenstransfers gerecht zu werden bedeutet, Anforderungen und Vorgehensweisen zu definieren und anzuwenden, die an den verschiedenen Kompetenz- und Handlungsniveaus beruflicher Praxis ausgerichtet sind.