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EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?
Forum Medizin 21
11. EbM-Jahrestagung

Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

25.02. - 27.02.2010, Salzburg, Österreich

Leitlinien und evidenzbasierte Therapiestandards in der Rehabilitation von KHK-Patienten

Meeting Abstract Leitlinien und Leitlinienentwicklung

  • corresponding author presenting/speaker Robert Altstidl - Rehabilitationszentrum Bayerisch Gmain – Klinik Hochstaufen, Bayerisch Gmain, Deutschland
  • author Günter Haug - Rehabilitationszentrum Bayerisch Gmain – Klinik Hochstaufen, Bayerisch Gmain, Deutschland
  • author Silke Brüggemann - Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin, Deutschland
  • author Ulrike Brückner - Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin, Deutschland

EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?. Forum Medizin 21 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität & 11. EbM-Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Salzburg, 25.-27.02.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10ebm080

doi: 10.3205/10ebm080, urn:nbn:de:0183-10ebm0804

Veröffentlicht: 22. Februar 2010

© 2010 Altstidl et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Leitlinien etablieren sich in den letzten Jahren vorwiegend in der akuten Versorgung kardiovaskulärer Erkrankungen. Hierzu zählen Leitlinien kardiologischer Fachgesellschaften sowie sog. nationale Versorgungsleitlinien. Bereits seit 1998 wurden von der Deutschen Rentenversicherung bundesweit eine externe Qualitätssicherung aufgebaut und systematisch Leitlinien (jetzt „Reha-Therapiestandards“) zur Sicherung und Verbesserung der Versorgungsqualität in der Rehabilitation entwickelt.

Die Reha-Therapiestandards betrachten die Gesamtheit aller Patienten einer Indikation in einer Therapieeinrichtung. Über Qualitätsindikatoren wird die Qualität der rehabilitativen Versorgung einer bestimmten Patientengruppe abgebildet und bewertet. In der Konzeption wurde auf die Vorgehensweise der evidenzbasierten Medizin (EBM) zurückgegriffen. Reha-Therapiestandards für Rehabilitanden mit chronischer KHK sind bereits seit 2005 bundesweit im Einsatz. Weitere Reha-Therapiestandards existieren in den Indikationen Diabetes mellitus Typ 2, chron. Rückenschmerz, Schlaganfall, Brustkrebs und Alkoholabhängigkeit.

Methode: Die Reha-Therapiestandards bilden in sog. evidenzbasierten Therapiemodulen (ETMs) die Ergebnisse der therapeutischen Prozesse während der Rehabilitation ab. In der kardiologischen Rehabilitation sind dies:

  • Bewegungstherapie: Ausdauertraining
  • Bewegungstherapie: Kraft- und Muskelaufbau
  • Bewegungstherapie: Förderung der Bewegungsorientierung
  • Patientenschulung KHK
  • Spezielle Patientenschulung
  • Gesundheitsbildung
  • Ernährungsschulung – theoretisch
  • Ernährungsschulung – praktisch
  • Psychologische Beratung und Therapie
  • Entspannungstraining
  • Tabakentwöhnung
  • Sozial- und sozialrechtliche Beratung
  • Unterstützung der beruflichen Integration
  • Nachsorge und soziale Integration

Expertenbasiert wurden qualitative und quantitative Inhalte der Module mit Hilfe der etablierten „Klassifikation therapeutischer Leistungen“ beschrieben sowie eine Abschätzung der Mindestanteile von Patienten, für die die Durchführung der jeweiligen Module notwendig ist festgelegt.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der evidenzbasierten Reha-Therapiestandards der Klinik Hochstaufen werden präsentiert. Sie zeigen, dass eine leitliniengerechte Versorgung in der Rehabilitation bei KHK zu erreichen ist.

Schlussfolgerung/Implikation: Mit der Etablierung evidenzbasierter Reha-Therapiestandards hat sich die Deutsche Rentenversicherung für eine leitliniengerechte qualitätsgesicherte Rehabilitation positioniert.