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EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?
Forum Medizin 21
11. EbM-Jahrestagung

Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

25.02. - 27.02.2010, Salzburg, Österreich

Bluthochduck – Eine evidenzbasierte Patienteninformation der Techniker Krankenkasse mit neuem didaktischen Konzept

Meeting Abstract Patienteninformation und Shared Decision Making

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EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?. Forum Medizin 21 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität & 11. EbM-Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Salzburg, 25.-27.02.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10ebm074

doi: 10.3205/10ebm074, urn:nbn:de:0183-10ebm0744

Veröffentlicht: 22. Februar 2010

© 2010 Burkhardt et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Techniker Krankenkasse (TK) bietet ihren Versicherten und deren Angehörigen Patienteninformationen zu verschiedenen Diagnosen an. Ziel ist es, den Patienten zum Experten seiner Erkrankung zu machen, so dass er sich an den Therapieentscheidungen und dem Genesungsprozess aktiv beteiligen kann. Inhaltlich basieren die Patienteninformationen auf den evidenzbasierten Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.

Die TK-Patienteninformationen zum Thema Bluthochdruck setzt neue Akzente, indem neurodidaktische Erkenntnisse herangezogen werden, die dem Patienten helfen, die komplexen Zusammenhänge seiner Erkrankung, die diagnostischen Maßnahmen und die Therapieoptionen zu verstehen und zu behalten. Hierzu gehört auch, dass er seine Eigenverantwortung hinsichtlich Adhärenz und Genesungsverhalten in seiner Sprache kennenlernt. Insofern ist die Broschüre ein erster Schritt hin zu einer psychoedukativ wirksamen Unterlage, die ein laienverständliches Krankheits- und Therapiemodell liefert.

Die Informationen werden so aufbereitet und positioniert, dass sie mehrheitlich (auch sprachlich) visuell und stark vereinfacht über die emotionale Schaltstelle (limbisches System) in das biographische Gedächtnis einmünden. So ist es möglich, dass die Botschaften möglichst lange präsent und positiv/motivierend erinnert werden.

Weiter soll die Broschüre das Involvement des Lesers steigern, d.h.er soll motiviert werden, sich mit der Erkrankung und der Behandlung aktiv auseinanderzusetzen.

Material/Methoden: Innerhalb der Patienteninformation sind folgende methodisch-didaktische Kriterien berücksichtigt worden:

  • Positionierung und Form der Bildbotschaften
  • Menge, Reihenfolge und Verteilung der Textbotschaften
  • Gut lesbare Schriftgröße und Schrifttyp
  • Überschaubare Farbwelt
  • Übervereinfachung
  • Emotionale und bildhafte Sprache
  • Illustrationen, die schwer verständliche Textpassagen bildlich darstellen
  • Haptik der Unterlage
  • Positive Kommunikation, die negative Aussagen möglichst vermeidet
  • Interaktive Momente

Die Meinung zu der Broschüre wird zurzeit bei 2000 zufällig ausgewählten Versicherten in einer quantitativen Befragung erhoben.

Ergebnisse: Die Ergebnisse werden im Februar vorliegen.

Schlussfolgerung/Implikation: Es ist zu erwarten, dass die Patienteninformation Bluthochdruck durch ihre besondere didaktische Struktur eine sehr gute Resonanz erfährt, da die Wissensvermittlung erleichtert und das eigenverantwortliche Handeln des Patienten im Gesundungsprozess unterstützt.