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EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?
Forum Medizin 21
11. EbM-Jahrestagung

Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

25.02. - 27.02.2010, Salzburg, Österreich

Synergien nutzen: die parallele Erstellung S3 Leitlinie und einer Patientenleitlinie

Meeting Abstract

EbM – ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?. Forum Medizin 21 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität & 11. EbM-Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Salzburg, 25.-27.02.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10ebm016

doi: 10.3205/10ebm016, urn:nbn:de:0183-10ebm0168

Veröffentlicht: 22. Februar 2010

© 2010 Schaefer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie wurde 2008/2009 für das Prostatakarzinom im ÄZQ erstmalig eine Patientenleitlinie gleichzeitig zu einer S3 Leitlinie erarbeitet. Das Redaktionsgremium der Patientenleitlinie bestand aus Autoren der ärztlichen Leitlinie – Experten wie Patientenvertretern – und wurde durch das ÄZQ moderiert. Die Anforderungen an evidenzbasierte Patienteninformationen erforderten Informationen, Zahlen und Fakten, die nicht immer aus der ärztlichen Leitlinie zu erhalten waren.

Material/Methoden: Die Fragen und Rückmeldungen an die Autoren der ärztlichen Leitlinie sowie Nachrecherchen für die Patientenleitlinie wurden erfasst und systematisch ausgewertet hinsichtlich: 1) fachlicher Relevanz und 2) Relevanz für die Anforderungen evidenzbasierter Patienteninformationen.

Ergebnisse: Insgesamt gab es 63 Rückfragen und 17 Nachrechrechen aus dem Gremium der Patintenleitlinie. Davon bezog sich der überwiegende Teil auf konkrete Anforderungen evidenzbasierter Patienteninformationen: 1) Berücksichtigung patientenrelevanter Endpunkte; 2) absolute Zahlen und Häufigkeiten; 3) Darstellung von Nutzen und Risiken. In einigen Fällen führten Rückfragen aus dem Patientengremium zu Modifikationen der ärztlichen Leitlinie. Alle Fragen waren aus der für die ärztliche Leitlinie recherchierten Literatur zu beantworten. Allerdings war deren Darstellung in den Evidenztabellen sowie die Aufbereitung in den Hintergrundtexten nicht immer dazu geeignet.

Schlussfolgerung/Implikation: Eine Handreichung/Checkliste könnte Leitlinienersteller darin unterstützen, bereits bei der Evidenzaufbereitung für die ärztliche Leitlinie bestimmte Anforderungen an Patienteninformationen zu berücksichtigen. Damit wäre aufwändig recherchierte Evidenz sekundär nutzbar. So könnten Synergien genutzt und damit auch die Implementierung der ärztlichen Leitlinien vorangetrieben werden.