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Evidenz und Entscheidung: System unter Druck
10. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

05.03. - 07.03.2009 in Berlin

Kooperation bei der Weiterentwicklung der NVL Asthma und der Asthma Leitlinie des Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN) und der British Thoracic Society (BTS)

Meeting Abstract

Evidenz und Entscheidung: System unter Druck. 10. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 05.-07.03.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09ebmP2.4

doi: 10.3205/09ebm043, urn:nbn:de:0183-09ebm0430

Veröffentlicht: 4. März 2009

© 2009 Weinbrenner et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund

Die Erstellung von Leitlinien bindet viele Ressourcen. Deshalb wird national wie international diskutiert, in welcher Weise eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Leitlinienorganisationen Ressourcen schonen könnte. Um dieses Problem zu adressieren bestand während der Erstellung der zweiten Auflage der NVL Asthma und der Überarbeitung der entsprechenden Leitlinie von SIGN/BTS zwischen diesen Leitlinienorganisationen ein Austausch über Kooperationsmöglichkeiten bei der Überarbeitung der jeweiligen Asthma-Leitlinie.

Methoden

Vor Beginn der Arbeiten an der zweiten Auflage wurden die Vorsitzenden der Asthma-Leitliniengruppen von SIGN und BTS kontaktiert und über die Überarbeitung informiert. Hierauf erfolgten gegenseitige Einladungen von SIGN, BTS und ÄZQ sowie an die Experten der jeweiligen Autorengruppen bei Anhörungen (SIGN, BTS) und Leitliniensitzungen (SIGN, BTS und ÄZQ) zur Überarbeitung der jeweiligen Asthma-Leitlinie teilzunehmen. Darüber hinaus erfolgte ein Austausch über die Leitlinienmethodik von SIGN im Vergleich zur Leitlinienmethodik des NVL Verfahrens.

Ergebnisse

SIGN/BTS erstellt die Asthma Leitlinie auf der Basis von systematischen Evidenzbewertungen der Primärliteratur, während im NVL Verfahren in erster Linie methodisch hochwertige Leitlinien als Evidenzquellen genutzt werden und nur bei spezifischen Fragestellungen Evidenzbewertungen der Primärliteratur ergänzend durchgeführt werden. Trotz der unterschiedlichen Herangehensweisen konnten zu bestimmten Themen Möglichkeiten der Kooperation identifiziert werden. Bei zukünftigen Überarbeitungen sollen eine Harmonisierung der zu aktualisierenden Themen und ein Austausch über die Ergebnisse der Evidenzrecherchen und –bewertungen erfolgen. Bezüglich der Erstellung von PatientenLeitlinien sollen die Methodik und die Materialien der NVL Asthma der Leitliniengruppe von SIGN zur Verfügung gestellt werden.

Schlussfolgerung/Implikation

In Zukunft soll die Überarbeitung beider Leitlinien modular erfolgen und wenn möglich in Abstimmung der zu bearbeitenden Themen. Sollte sich diese arbeitsteilige Aktualisierung bewähren, könnte dies die Keimzelle einer internationalen Leitliniengruppe sein, die durch den Austausch von Evidenz die Erstellung von Leitlinien effizienter macht.