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Ein modularer Ansatz zum Transfer der Partizipativen Entscheidungsfindung in die Gesundheitsversorgung
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Veröffentlicht: | 12. Februar 2008 |
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Hintergrund
Die Beteiligung von Patienten nach dem Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) kann zu höherer Therapietreue, verbesserten Behandlungseffekten und zu höherer Zufriedenheit von Patienten und Ärzten beitragen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat einen Förderschwerpunkt „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ eingerichtet, um die Auswirkungen der Patientenbeteiligung bei Behandlungsentscheidungen zu überprüfen und die positiven Ergebnisse von Modellprojekten in Transfermaßnahmen zu implementieren.
Methoden
Es wurde ein gemeinsames Transferprojekt an den Universitäten Freiburg und Heidelberg entwickelt, um die Partizipative Entscheidungsfindung mit aufeinander abgestimmten Maßnahmen in die Regelversorgung zu übertragen. Das Gesamtkonzept bestand aus vier sich ergänzenden Implementierungsmodulen (1. Informationsportal und Öffentlichkeitsarbeit im Internet; 2. Veranstaltungen zur Ärztefortbildung; 3. Integration in die medizinische Ausbildung; 4. Ärztefortbildung in Fachzeitschriften).
Ergebnisse
Ad 1: Das Informationsportal (http://www.patient-als-partner.de) wurde inhaltlich schrittweise ausgebaut. Die Anzahl der Seitenzugriffe wurde von 5891 (03/2006) auf 37.691 (08/2007) erhöht. Insgesamt wurden 10 Newsletter versendet, davon 5 gemeinsam mit dem Fachbereich Patienteninformation im Deutschen Netzwerk evidenzbasierte Medizin. Ad 2: Es wurden 34 Fortbildungsveranstaltungen mit 510 Ärzten durchgeführt. Ad 3: In einer Bedarfsanalyse wurde die Verbreitung von PEF in den Lehrinstituten der Medizinischen Psychologie und Soziologie untersucht. In 50% der Institute wird PEF bereits gelehrt. Zukünftig wird dennoch ein höherer PEF-Stellenwert erwünscht (MW auf einer Skala von 1-10: zukünftig 5,3 statt bisher 4,4). Für die Lehre von PEF wurden Lehrmaterialien entwickelt und das PEF-Konzept wurde an 7 Train-the-Trainer-Veranstaltungen insgesamt 106 Lehrbeauftragten vermittelt. Die subjektive Evaluation der Train-the-Trainer-Veranstaltungen ergab positive Werte (MW von 1,3 bis 2,6 auf einer Schulnotenskala von 1 bis 6. Ad 4: Die PEF-Fortbildung in Fachzeitschriften wurde von 78 Ärzten in Anspruch genommen.
Schlussfolgerung/Implikation
Die Maßnahmen zur PEF-Implementierung adressierten unterschiedliche für die Thematik interessierte Personengruppen (Lehrbeauftragte, Ärzte, Öffentlichkeitsarbeit via Internet). Die Akzeptanz bei den Zielgruppen kann als positiv beurteilt werden. Im nächsten Schritt ist die Verbreitung des PEF-Konzeptes in der Praxis zu untersuchen.