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Kaplan-Meier-Analysen in High Impact Journals – kann man ihnen trauen?
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Veröffentlicht: | 15. März 2007 |
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Gliederung
Text
Hintergrund
Kaplan-Meier (KM) Kurven finden in zahlreichen Studien mit Überlebensdaten Anwendung, wodurch auch nicht vollständig beobachtete Patienten als Zensierte in die Auswertung eingehen. In verschiedenen Publikationen fanden wir Diskrepanzen zwischen den aus der Kurve ableitbaren Informationen und Angaben im Text. Ob dies ein häufiges Problem ist, sollte systematisch geprüft werden.
Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, zu untersuchen, wie häufig aus KM-Plots ableitbare Angaben zu Zensierten und Patienten unter Risiko Diskrepanzen zum Text aufweisen, und ob die Interpretation des jeweiligen Studienergebnisses hierdurch beeinflusst wird.
Methoden
Aus den High Impact Journals BMJ, JAMA, Lancet, NEJM wurden alle RCTs von 2003-2005 gesucht, die mindestens einen KM-Plot beinhalten. Diese Studien wurden u.a. nach Angaben zur Beobachtungsdauer und Anzahl der nicht vollständig nachbeobachteten Patienten durchsucht. Danach wurde die Zahl der Patienten unter Risiko aus der KM-Kurve geschätzt und mit den Angaben in der Publikation verglichen. Bei formal nicht beurteilbaren Publikationen wurden, falls möglich, Sensitivitätsanalysen zur Prüfung der Robustheit des Studienergebnisses durchgeführt.
Ergebnisse
In 2003 fanden wir 76 RCTs mit KM-Plots. In 28 (37%) Publikationen waren die Informationen nicht ausreichend transparent, um die Angaben prüfen zu können; z.B. fehlten Angaben zu Patienten unter Risiko, zur Beobachtungsdauer etc. Bei 10 (13%) Publikationen wurden Widersprüche aufgedeckt.
Bei 11 formal nicht beurteilbaren Publikationen konnte die Robustheit des Ergebnisses getestet werden. Nach best-/worst-case Analysen waren 6 Ergebnisse nicht robust.
Ergebnisse aus 2004-2005 werden noch ergänzt.
Schlussfolgerung/Implikation
Bei der Hälfte der Publikationen mit KM-Plots sind die Angaben zu nicht vollständig nachbeobachteten Patienten nicht beurteilbar oder widersprüchlich.
Auf Grund der Relevanz für die Studienergebnisse sollte die Beurteilung der Konsistenz von Angaben zu KM-Kurven in die Bewertung der Studienqualität einfließen.