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Patientenkompetenzen und Partizipative Entscheidungsfindung als Motor für die evidenzbasierte Medizin?
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Veröffentlicht: | 15. März 2007 |
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Gliederung
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Hintergrund
Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF) beinhaltet, dass Arzt und Patient Behandlungsentscheidungen idealerweise gemeinsam treffen sollten. Von Strategien zur PEF ist bekannt, dass sie bei unterschiedlichen Indikationen zu einer höheren Patientenzufriedenheit, verbesserten Compliance und höheren Behandlungseffekten führen. Für die gelungene Partizipation bei medizinischen Entscheidungen liegen definierte Handlungsschritte vor.
Methode
Die Techniker Krankenkasse (TK) entwickelt derzeit in Zusammenarbeit mit der Sektion Klinische Epidemiologie und Versorgungsforschung der Universitätsklinik Freiburg ein webbasiertes, interaktives Systems auf der Basis des PEF-Konzeptes. Dieses System richtet sich an Versicherte, die vor einer medizinischen Entscheidung stehen. Zum einen werden Charakteristika der PEF und individualisierte Informationen zum Ablauf der Arzt-Patienten-Kommunikation im Sinne von PEF als generische Kompetenzen vermittelt. Zum anderen liegt der Schwerpunkt bei den einzelnen Indikationen Rückenschmerz und Depression auf evidenzbasierten Therapieoptionen und der Vermittlung der entsprechenden Vor- und Nachteile. Damit zielt das System auf den Aufbau von Patientenkompetenzen für den Entscheidungsprozess, die Förderung konstruktiven Gesundheitsverhaltens, und somit auf die Vermeidung von medizinischen Maßnahmen ohne erkennbaren Nutzenvorteil und Verbesserung der Akzeptanz von Patienten gegenüber nachweislich wirksamen Therapien.
Evaluation
Die Evaluation des Systems wird u.a. anhand der Kriterien Wissensvermittlung, Ausmaß an erlebter Beteiligung bei medizinischen Entscheidungen, Behandlungszufriedenheit und Nutzung von medizinischen Maßnahmen erfolgen. Dazu werden vor, während und nach der Systemnutzung Befragungen durchgeführt. Nach Auswahl und Rekrutierung einer repräsentativen Stichprobe aus dem Versichertenbestand der TK erfolgt eine Randomisierung in Interventions- und Kontrollgruppe. Zum Einsatz kommen validierte Befragungsinstrumente, die von der Sektion Klinische Epidemiologie und Versorgungsforschung der Universitätsklinik Freiburg entwickelt und zusammengestellt werden.
Diskussion
Es wird erwartet, dass eine erfolgreiche Wissensvermittlung an Patienten und die Entwicklung von Patientenkompetenzen für eine Partizipative Entscheidungsfindung zum Transfer evidenzbasierter Medizin beitragen kann. Erste Ergebnisse zur Nutzung des Systems werden im Mai 2007 vorliegen.