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Klinische Behandlungspfade als Instrument für die Anwendung von EbM
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Veröffentlicht: | 15. März 2007 |
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Gliederung
Text
Hintergrund
Seit Sommer 2005 führt die Charité klinische Behandlungspfade im Rahmen eines Qualitätsmanagementprojekts ein. Dabei wird angestrebt, den Leistungserbringern fundierte Handlungsrichtlinien an die Hand zu geben und gleichzeitig die Transparenz bei der Behandlung für alle Beteiligten zu erhöhen.
Methoden
Klinische Behandlungspfade werden in multidisziplinären Teams, die alle an der Behandlung der jeweils betroffenen Patientengruppe beteiligten Berufsgruppen einschließen, erstellt. Dabei werden neben hauseigenen Verfahrensregeln, Standards und Handlungsanweisungen vor allem Studienergebnisse, Leitlinien und Goldstandards integriert. Sie gelten auch nach der Erstellung des jeweiligen Pfades als Grundlage der Behandlung sowie notwendiger Pfadüberarbeitungen.
Ergebnisse
Der Einsatz von EbM in der klinischen Praxis zielt darauf ab, mit dem bestmöglichen Ergebnis den Patienten nebenwirkungsarm und mit schnellem sowie bleibendem Erfolg zu behandeln. Klinische Behandlungspfade ermöglichen unter Alltagsbedingungen dieses Ziel zu erreichen. Die Sichtweise der Leistungserbringer auf das eigene Tun ändert sich durch die Einbeziehung von gesicherten Erkenntnissen aus der EbM: Es wird nicht mehr das getan, was „immer üblich“ war, sondern bei der Behandlung möglichst auf die medizinisch beste Lösung zurückgegriffen und Varianzen im Vorgehen erheblich reduziert.
Schlussfolgerung/Implikation
EbM kann über klinische Behandlungspfade in den Krankenhausalltag integriert, zur Grundlage ärztlichen Handelns und sowie zur Einarbeitung unerfahrener Mitarbeiter, auch anderer Berufsgruppen, genutzt werden. Gerade letztere können damit in ihr berufliches Selbstverständnis die Grundlagen von EbM als eine für sie neue Basis ihres Handelns integrieren und damit eine bessere medizinischen Behandlung unterstützen.