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Wissenschaftliche Anerkennung psychotherapeutischer Verfahren und Methoden - Verfahrensweise der Studienbewertung beim Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie
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Veröffentlicht: | 15. März 2007 |
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Hintergrund
Dem Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie gemäß § 11 PsychThG fällt im berufsrechtlichen Bereich die Aufgabe der wissenschaftlichen Bewertung (Anerkennung) von Psychotherapieverfahren und –methoden zu. Im Jahr 2005 wurde vom WBP eine Arbeitsgruppe eingesetzt, mit dem Auftrag die methodische Verfahrensweise bei der Bewertung von Psychotherapieverfahren und -methoden unter Berücksichtigung der methodischen Entwicklungen der EbM bzw. EbP zu überarbeiten.
Methoden
Auf der Grundlage existierender Checklisten für das Assessment der Studienqualität klinischer Studien wurde ein Kriterienkatalog für die Bewertung von Psychotherapiestudien entwickelt. Die Kriterien wurden hinsichtlich ihrer spezifischen Relevanz und Anwendbarkeit im Bereich der Psychotherapieforschung geprüft und für das Assessment einheitlich um dreistufige Operationalisierungen der Merkmalsausprägungen ergänzt. Neu formuliert wurden insbesondere psychotherapiespezifische Kriterien der externen Validität, die in den gängigen Checklisten kaum berücksichtigt werden.
Ergebnisse
Der Kriterienkatalog gliedert sich in die Bereiche der allgemeinen methodischen Qualität, sowie der internen und externen Validität gliedert. Die Mittelwerte der Ratings in den drei Bereichen allgemeine methodische Qualität, interne und externe Validität liefern eine Orientierungsgröße für die Qualität und Aussagekraft einer Studie hinsichtlich der Wirksamkeit einer Psychotherapiemethode und der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die Verhältnisse des deutschen Gesundheitswesens.
Schlussfolgerung/Implikation
Die Studienbewertung anhand des entwickelten Kriterienkatalogs fördert die Transparenz und Systematik des Bewertungsverfahrens. Es wird erwartet, dass hierdurch die Validität der Bewertungsergebnisse deutlich gesteigert werden kann.