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Bias Spotting Teil II / Kritische Bewertung klinischer Studien unterschiedlicher Designs im Hinblick auf ihre Validität und Anwendbarkeit
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Veröffentlicht: | 15. März 2007 |
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Gliederung
Text
Hintergrund
Mittlerweile sind die „klassischen“ Kriterien zur Beurteilung der methodischen Qualität klinischer Studien weithin bekannt. Häufig werden sie in Checklisten zusammengefasst und stellen sowohl in EbM Kursen als auch im Rahmen der Erstellung von Leitlinien und HTA -Berichten ein gebräuchliches Handwerkszeug dar.
Viele der in den „großen medizinischen Zeitschriften“ veröffentlichten Studien entsprechen auf den ersten Blick den geprüften und geforderten Qualitätskriterien. Dennoch existieren gerade bei diesen „methodisch validen“ Studien viele Möglichkeiten der systematischen Verzerrung, die erst auf den zweiten Blick erkennbar werden.
Methoden
Beispielhaft ausgewählte Studien werden den Teilnehmern in Form kurzer, auf das Problem fokussierter Zusammenfassungen vorgestellt. Die Teilnehmer werden dann gebeten, in Zweiergruppen die methodischen und/oder inhaltlichen Schwäche der Studien herauszuarbeiten und die daraus möglicherweise resultierende Verzerrung des Ergebnisses zu beschrieben.
Die Auflösung erfolgt in Form einer Diskussion mit der gesamten Teilnehmergruppe, auf grundlegende methodische Arbeiten zum Thema wird verwiesen. Vorgesehen ist die Darstellung von ca. sieben „Problemfeldern“ an Hand verschiedener Beispielsstudien.
Ergebnisse
Die Teilnehmer werden im Verlaufe des Workshops folgende Themen im Zusammenhang mit der Qualität klinischer Studien kennen lernen:
- Aussagekraft kombinierter Endpunkte unter besonderer Berücksichtigung der Verwendung von Methoiden des multiplen Testens;
- vorzeitiger Studienabbruch;
- selektives Berichten über Endpunkte;
- Patientenselektion durch run-in Phasen;
- Aussagekraft pragmatischer Studien
- Validität von Studien in der Versorgungsforschung
Schlussfolgerung/Implikation
Der Workshop soll dazu beitragen Anwender und Leser von Studien einerseits vor falschen oder voreiligen Schlussfolgerungen zu bewahren andererseits aber auch das Vertrauen in Studienergebnisse zu stärken, wenn bestimmte Qualitätskriterien erfüllt sind.
Des Weiteren soll der Kurs dazu beitragen, dass EbM Anwender die entscheidenden Aussagen und Limitationen einer Studie schneller und mit geringerem Aufwand identifizieren können.
Nach den positiven Rückmeldungen auf den ersten Workshop dieser Art auf dem EbM Kongress 2005 in Berlin, würden wir uns freuen, einen ähnlichen Kurs erneut anbieten zu können.
Literatur
- 1.
- Montori VM, Jaeschke R, Schunemann HJ, Bhandari M, Brozek JL, Devereaux PJ, Guyatt GH. Users' guide to detecting misleading claims in clinical research reports. BMJ. 2004;329(7474):1093-6.
- 2.
- Montori VM, Devereaux PJ, Adhikari NK, Burns KE, Eggert CH, Briel M, Lacchetti C, Leung TW, Darling E, Bryant DM, Bucher HC, Schunemann HJ, Meade MO, Cook DJ, Erwin PJ, Sood A, Sood R, Lo B, Thompson CA, Zhou Q, Mills E, Guyatt GH. Randomized trials stopped early for benefit: a systematic review.
- 3.
- Donner-Banzhoff N, Lelgemann M. A new measure. New studies require new criteria for critical appraisal. Z Arztl Fortbild Qualitatssich. 2003;97(4-5):301-.