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Einsatz von Kyphoplastie und Vertebroplastie bei PatientInnen mit schmerzhaften Wirbelkörperkompessionsfrakturen – eine österreichische Anwendungsbeobachtung
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Veröffentlicht: | 15. März 2007 |
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Hintergrund
Für die Therapie von Wirbelkörperkompressionsfrakturen (WKF) stehen seit einigen Jahren zwei minimal-invasive Verfahren - die Kyphoplastie (KP) und die Vertebroplastie (VP) - zur Verfügung. Diese versprechen vor allem für PatientInnen mit osteoporotischen WKF und chronischen Schmerzzuständen eine schnelle Besserung. Als einigermaßen belegt gilt die schnelle Schmerzreduktion nach KP und VP, jedoch gibt es keine ausreichende Evidenz für einen längerfristigen Nutzen.
Methoden
Wegen der Kosten und des ungewissen Nutzens werden KP und VP in den meisten österreichischen Spitälern derzeit (noch) zurückhaltend eingesetzt. Eine Anwendungsbeobachtung, die vom LBI-HTA organisiert und begleitet und in verschiedenen Spitalsabteilungen durchgeführt wird, soll Aufschluss über den Langzeitnutzen geben. Dafür werden teilnehmende ÄrztInnen und PatientInnen gebeten, jeweils vor der Intervention, und 1 Tag, 1 Jahr sowie 2 Jahre nach der Intervention vorgegebene Erhebungsbögen bzw. Patientenfragebögen auszufüllen.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Anwendungsbeobachtung, in die mind. 200 konsekutive PatientInnen inkludiert werden, sollen Antworten auf Fragen geben, die auf Basis der vorliegenden Studien noch unbeantwortet sind, wie z.B.: Was sind die Beweggründe von Arzt/Ärztin für die Wahl des Verfahrens (KP oder VP)? Bei wie vielen PatientInnen kann die postulierte schnelle Schmerzreduktion von mind. 40 VAS-Punkten erzielt werden? Korreliert die mit KP erzielbare Korrektur der kyphotischen Fehlstellung mit klinisch messbarem Patientennutzen? usw.
Schlussfolgerung/Implikation
Auf Basis der gewonnenen Daten soll festgestellt werden, ob die in Studien beschriebenen guten Ergebnisse nach KP oder VP in der Versorgungsrealität überhaupt replizierbar sind und ob prädiktive Faktoren für die langfristige Effektivität der Verfahren ermittelt werden können.