gms | German Medical Science

EbM in Qualitätsmanagement und operativer Medizin
8. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

22.03. - 24.03.2007 in Berlin

LISA - work in progress: Vergleich verschiedener Leitlinien-Implementierungs-Strategien mittels einer randomisierten, interdisziplinären Interventions-Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Nik Koneczny - Medizinische Fakultät der Universität Witten/Herdecke, Witten, DE
  • M. Redaelli - Medizinische Fakultät der Universität Witten/Herdecke, Witten, DE
  • E. Neugebauer - IFOM - Institut f Forschung i d Operativen Medizin, Fakultät für Medizin,Universität Witten/Herdecke, Köln, DE
  • B. Müller-Oerlinghaus - Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), Berlin, DE
  • M. Lelgemann - HTA Zentrum in der Universität Bremen, Institut für Gesundheits- und Medizinrecht, Bremen, DE
  • M. Butzlaff - Medizinische Fakultät der Universität Witten/Herdecke, Witten, DE
  • G. Ollenschläger - Ärztliches Zentrum f. Qualität in der Medizin (ÄZQ), Berlin, DE

EbM in Qualitätsmanagement und operativer Medizin. 8. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.. Berlin, 22.-24.03.2007. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2007. Doc07ebm023

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/ebm2007/07ebm023.shtml

Veröffentlicht: 15. März 2007

© 2007 Koneczny et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund

Evidenzbasierte medizinische Leitlinien sind ein Instrument des Wissenstransfers - aus der Forschung in die Praxis. Ohne effiziente Implementierungsstrategien werden sie jedoch kaum wahrgenommen oder umgesetzt. Richtungsweisende Untersuchungen zeigen, daß unterschiedliche Interventionen der Leitlinien-Implementierung unterschiedlich effektiv sein können. Es gilt, mehr Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche spezifische Strategie für welche Zielgruppe zu welchem Zeitpunkt am wirkungsvollsten ist. Modellhaft geschieht das mit der Implementierung der NVL (Nationalen Versorgungs- Leitlinie) Asthma im hausärztlichen und kinderärztlichen Kontext.

Hauptziel der, im Oktober 2006 begonnenen, dreiarmigen, randomisierten, interdisziplinären Interventions-Studie „Leitlinien-Implementierungs-Studie Asthma, LISA“ ist es, einen Beitrag zur Optimierung der medizinischen Versorgungsqualität für das Indikationsgebiet Asthma zu leisten.

Methoden

Den randomisierten primärärztlichen und pädiatrischen Praxen werden unterschiedliche Interventionen zugeordnet, die jeweils auf Basis der nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Asthma entwickelt wurden:

A) Zentrale und persönliche Wissensvermittlung: Ärzte-Schulung

B) Interdisziplinärer Fokus: zusätzliche Arzthelferinnen-Schulung

C) Dezentrale und technologiebasierte Wissensvermittlung: zusätzliches E-Learning-Angebot für Ärzte

Weitere Interventionen: Reminder und Patienteninformationen. Endpunkte und Messgrößen sind Wissenszuwachs und Verhaltensänderung bei Ärzten, Arzthelferinnen und Patienten.

Ergebnisse

In der Konkretisierungsphase der LISA-Studie werden derzeit, nach einer Pilotstudie und aus den Erfahrungen der WIDA-Studie (leitlinienbasierte, primärärztliche Studie der UWH zur Demenz) folgende Modifikationen am Studiendesign diskutiert:

  • Zusätzliche Einbeziehung von Kinderärzten
  • Inhaltliche Abstimmung mit parallel anlaufendem DMP Asthma/COPD
  • Frühzeitige Information der Teilnehmer über Studiencharakter der Schulungen
  • Zusätzliches statt ersatzweises Angebot von E-Learning
  • Schlussfolgerung/Implikation

    Mit dem modifizierten Studiendesign sollen für das deutsche Gesundheitswesen diejenigen Interventionen identifiziert, evaluiert und verglichen werden, die sich in der internationalen Literatur als erfolgversprechend für die Leitlinien-Implementierung erwiesen haben. Die Autoren möchten die Vorstellung des Studienkonzeptes – im Sinne von „work in progress“ - zum Anlass für einen fachkundigen Austausch und eine kritische Diskussion nehmen.