gms | German Medical Science

EbM in Qualitätsmanagement und operativer Medizin
8. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

22.03. - 24.03.2007 in Berlin

Leitlinien als Instrument im Qualitätsmanagement der Rehabilitation

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Silke Brüggemann - Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin, Deutschland
  • Rolf Buschmann-Steinhage - Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin, Deutschland
  • Peter Grünbeck - Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin, Deutschland
  • Here Klosterhuis - Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin, Deutschland

EbM in Qualitätsmanagement und operativer Medizin. 8. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.. Berlin, 22.-24.03.2007. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2007. Doc07ebm007

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/ebm2007/07ebm007.shtml

Veröffentlicht: 15. März 2007

© 2007 Brüggemann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund

Die Gesetzliche Rentenversicherung hat bereits frühzeitig die Bedeutung von Leitlinien erkannt und fördert seit 1998 entsprechende Forschungsprojekte. Bislang werden Leitlinien für die Rehabilitation im Sinne modularer Therapiestandards zur Reha-Qualitätssicherung in folgenden Indikationen entwickelt: koronare Herzkrankheit, chron. Rückenschmerz, Diabetes mellitus Typ 2, Alkoholabhängigkeit, Brustkrebs und Schlaganfall; weitere sollen folgen.

Methoden

Auf EbM-Basis werden im Expertenkonsens Therapiemodule, die für eine Rehabilitation in der jeweiligen Indikation notwendig sind, festgelegt und hinsichtlich Dauer und Häufigkeit der Leistungen ausgestaltet. Weiterhin wird definiert, welche Therapien, die in der Klassifikation Therapeutischer Leistungen der Rentenversicherung qualitativ beschrieben werden, von den Einrichtungen zur Erfüllung der Leistungsvorgaben durchgeführt werden können. Ein Mindestanteil entsprechend zu behandelnder Patienten wird als Qualitätsindikator für die Einhaltung der Vorgaben festgelegt. Dieser kann dann durch Auswertung der in den Reha-Entlassungsberichten kodierten Leistungen modulweise ermittelt werden. Gründe für die Untererfüllung der Leitlinienvorgaben wurden in den Einrichtungen erfragt.

Ergebnisse

Bereits vor Einführung der Leitlinie war die Behandlung in einigen Therapiemodulen leitliniengerecht. Es gab jedoch auch Module mit deutlicher Über- bzw. Untererfüllung. Schon kurz nach Einführung der Leitlinie konnten Änderungen im Therapieverordnungsverhalten der untersuchten Reha-Einrichtungen nachgewiesen werden. Dieser Trend hat sich seitdem verstärkt (s. Abbildung 1 [Abb. 1]). Als Gründe für Untererfüllung der Leitlinienvorgaben wurden insbesondere unvollständige Verschlüsselung, aber auch fehlender Bedarf und mangelnde Patientenmotivation angegeben.

Schlussfolgerung/Implikation

Die Reha-Leitlinien der Deutschen Rentenversicherung sind als Instrument der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements sinnvoll einsetzbar.


Literatur

1.
Brüggemann S, Klosterhuis H. Leitlinien für die medizinische Rehabilitation – eine wesentliche Erweiterung der Qualitätssicherung. RVaktuell 2005;52(10/11):467-475.
2.
Klosterhuis H. Rehabilitations-Leitlinien als Instrument der Qualitätssicherung der Rehabilitation. ZaefQ 2005: 99(1): 41-46