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Computertomographische 3-D-Rekonstruktion der Orbita nach knöcherner Orbitadekompression bei endokriner Orbitopathie: Vergleich verschiedener Dekompressionstechniken
Digitized computed tomography with three-dimensional reconstruction of the orbit after orbital decompression for dysthyroid orbitopathy: comparison of different surgical techniques
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Autoren
Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Die operative Orbitadekompression stellt durch die ersatzlose Resektion unterschiedlicher Anteile der knöchernen Orbitawandungen eine gut standardisierte Methode zur operativen Entlastung der Orbita dar. Die klassische Indikation für diesen Eingriff war bis vor einigen Jahren die drohende Erblindung bei Kompressionsneuropathie, jedoch hat sich das Indikationsspektrum – nicht zuletzt aufgrund der niedrigen Komplikationsraten – mittlerweile um Befunde bzw. Beschwerden wie störender Exophthalmus, Expositionskeratopathie und retrobulbäres Druckgefühl erweitert. Ziel dieser Arbeit war es, durch computertomographische 3-D-Rekonstruktion das maximale Ausmass der erreichbaren Volumenzunahme und Verlagerung der Weichteilgewebe unter Berücksichtigung verschiedener Dekompressionstechniken zu bestimmen.
Methode
Es erfolgte die Auswertung der computertomographischen Datensätze von insgesamt 20 Patienten, bei welchen im Jahr 2005 in unserer Klinik eine knöcherne Orbitadekompression erfolgte. Aufgeführt sind 4 repräsentative Beispiele für je eine Orbitadekompression nach lateral mit Entfernung der gesamten Orbitawand, nach lateral unter Belassung eines ventralen Knochensteges, nach medial (endonasaler Zugang) und kombiniert nach lateral und medial.
Schlussfolgerungen
Die hier vorliegende Untersuchung zeigt hinsichtlich des Ausmasses des möglichen Volumengewinnes, dass auch durch die Dekompression nach lateral durch die Entfernung tiefer Anteile der lateralen Orbitawand eine orbitaspitzennahe Entlastung möglich ist. Gegebenenfalls kann dies unter Belassung einer ventralen Spange im Bereich der Orbitakante erfolgen. Vor allem im Hinblick auf die klinischen Vorteile der lateralen gegenüber der medialen Orbitadekompression durch die fehlende Induktion postoperativer Motilitätsstörungen scheint uns in Einzelfällen deshalb auch bei einer Kompressionsneuropathie die Durchführung einer lateralen Orbitadekompression gerechtfertigt.