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Subkonjunktivale und intraokuläre Behandlung mit Antisense-Oligonukleotiden gegen Tumor-Nekrose-Faktor-alpha-mRNA bei experimenteller HSV-1-Retinitis
Subconjunctival and intraocular treatment with antisense-oligonucleotides targeting tumor necrosis factor-alpha mRNA in experimental HSV-1-retinitis
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Bei der experimentellen Herpes simplex Virus-1 Retinitis (HSR, von Szily Modell) wird im erkrankten Auge Tumor Nekrose Faktor alpha (TNF-α) exprimiert. Ziel dieser Studie war, den Einfluss einer subkonjunktivalen (s.c.) und intraokulären (i.o.) Injektion von Antisense-Oligonukleotiden (ASON) gegen TNF-α mRNA auf die HSR zu vergleichen.
Methode
FITC-TNF-α-ASON oder ungebundenes FITC wurden s.c. oder i.o. injiziert. Paraffinschnitte von Augen, regionalen Lymphknoten und Milz wurden fluoreszenz-(fluo)-mikroskopisch untersucht. HSV-1 (KOS) wurde in die Vorderkammer des rechten Auges von BALB/c Mäusen injiziert. Die kontralateralen Augen wurden an den Tagen –1, 1 und 4 s.c. oder am Tag +7 i.o. mit TNF-α-ASON behandelt. Kontrolltiere erhielten Kontroll-ASON (KON) oder Puffer. Die HSR-Entwicklung wurde klinisch und histologisch beurteilt. Die TNF-α-Expression im Auge wurde mittels ELISA analysiert. Es wurde die HSV-1-Antigen spezifische DTH bestimmt.
Ergebnisse
Die Augen waren 2 Tage nach Injektion von ungebundenem FITC schon fluo-negativ. Nach s.c. Injektion von FITC-TNF-α-ASON waren Konjunktiva, Sklera, Chorioidea, Ziliarkörper, Retina und regionale Lymphknoten fluo-positiv. Nach i.o. Injektion waren die innere Retina, Ziliarkörper und Iris fluo-positiv. Nach s.c. oder i.o. Injektion von TNF-α-ASON war die Inzidenz der HSR im Vergleich zu KON oder PBS und die Zahl der Entzündungszellen in Chorioidea und Retina vermindert. Die TNF-α-Expression im Auge war nach s.c. oder i.o. TNF-α-ASON Injektion vermindert. Die DTH Reaktion unterschied sich nicht zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerungen
Die s.c. oder i.o. TNF-α-ASON Injektionen erzielen unterschiedliche Verteilungen im Auge und in den regionalen Lymphknoten. Beide Applikationsformen können den Verlauf der experimentellen HSR mildern ohne die systemische antivirale Immunreaktion zu alterieren.