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Gradienten-Perfusionskultur von humaner Retina, retinalem Pigmentepithel und Choroidea
Gradient perfusion tissue culture of human retina, retinal pigment epithelium and choroidea
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Das humane retinale Pigmentepithel ist ein polar organisiertes, hochspezialisiertes Epithel. Zur Aufrechterhaltung seiner Funktion sind sowohl zahlreiche interzelluläre Kontakte, als auch ein polarer Aufbau des Zytoplasmas erforderlich. Im Gegensatz zu einer Zellkultur kann in einer Gewebekultur eine weitgehende Erhaltung dieser organtypischen Differenzierung erzielt werden.
Methode
Ein Gewebekomplex aus Retina, RPE und Choroidea wird aus enukleierten humanen Augen gewonnen. Nach Entfernung des vorderen Augensegmentes und des Glaskörpers wird die Choroidea mit RPE und Retina von der Sklera abgetrennt und in eine Gradienten-Perfusionskammer (Minucells&Minutissue, Bad Abbach) überführt und für fünf bis zehn Tage kultiviert. Die strukturelle Integrität und die Morphologie des kultivierten Gewebes wird lichtmikroskopisch mit dem histologischen Ausgangsbefund korreliert.
Ergebnisse
Nach Kultivierung für fünf und zehn Tage zeigten sich keine strukturellen Veränderungen im Bereich der Choroidea. Die RPE-Zellen waren vital und zeigten die typische Polarität mit dem Nukleus im basalen und den Melanosomen im apikalen Kompartment. Zum subretinalen Spalt hin waren die RPE-Zellen abgerundet und leicht geschwollen mit intakten Interzellularkontakten. Die Retina war abgelöst, zeigte bis auf kleine Veränderungen im Bereich der inneren und äußeren Photorezeptorsegmente einen regelrechten Aufbau.
Schlussfolgerungen
Im Vergleich zum Ausgangsbefund konnte nach einer Kulturdauer von fünf bis zehn Tagen die morphologische Integrität der humanen Retina, des RPE und der Choroidea gut erhalten werden. Organtypische Differenzierungen wie die Existenz von Interzellularkontakten zeigten sich unverändert. Die Gradienten-Perfusionskultur eines Komplexes aus humaner Retina, RPE und Choroidea stellt eine geeignete Methode zur Untersuchung von Krankheiten am hinteren Augenabschnitt dar.