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Entropium
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Das involutive Unterlidentropium stellt eine der häufigsten altersassozierten Veränderungen im Lidbereich dar. Pathogenetisch wirken mehrere Faktoren zusammen: Der Unterlidretraktorkomplex, das Ligamentum capsulopalpebrale und die horizontalen Lidstrukturen, insbesondere mediales und temporales Lidbändchen, erschlaffen, und der Tarsus verliert an Steifheit. Der präseptale Teil des M. orbicularis verlagert sich über den unteren Rand des Tarsus hinaus nach oben. Hinzu kann ein relativer Enophthalmus durch altersbedingte Fettatrophie kommen. Dies alles führt zu einer Instabilität der Lidkante mit Kippung auf den Bulbus. Die Folgen sind für den Patienten nicht nur unangenehm, sondern stellen auch ein Risiko für die Entstehung einer bleibenden Visusminderung dar.
Diagnostisch stellt ein Unterlidentropium generell kein Problem dar. Von Bedeutung ist die Differenzialdiagnose zu anderen Formen des Entropiums, da dies die Therapie beeinflusst.
Die chirurgische Korrektur ist die einzige effektive und dauerhafte Behandlungsmöglichkeit des involutiven Entropiums. Für einen bleibenden Operationserfolg ist es wichtig, möglichst viele der pathogenetischen Faktoren zu korrigieren. Dargestellt werden Indikation und Prinzip einiger sehr bewährter Operationsmethoden, mit denen sich die meisten involutiven Unterlidentropien zuverlässig korrigieren lassen.