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Das Silent-Sinus-Syndrom: Enophthalmus und Hypotropie durch Kieferhöhlenatelektase
The Silent Sinus Syndrome: Spontaneous enophthalmos and hypotropia due to maxillary sinus atelectasis
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Bei dem Silent Sinus Syndrom handelt es sich um das 1964 erstmals erwähnte Krankheitsbild des spontanen Enophthalmus mit Hypotropie. Bei zwei in unserer Klinik interdisziplinär betreuten Patienten wurde dieses sehr seltene Syndrom diagnostiziert und behandelt.
Kasuistik
Die Patienten (70-jährig, weiblich sowie 26-jährig, männlich) stellten sich mit einer Gesichtsasymmetrie durch Tiefstand eines Auges mit intermittierend auftretenden Doppelbildern in unserer Sprechstunde vor. Als auslösende Faktoren der Atelektase der Kieferhöhle wird eine chronisch-ossifizierende Entzündung der Nasennebenhöhlen mit Obstruktion des Infundibulum des Sinus maxillaris und konsekutivem subathmosphärischen Druck im Sinus maxillaris diskutiert. Wegweisend für die Diagnostik ist die computertomographische Darstellung der Kieferhöhlenverhältnisse. Diese zeigen eine Totalverschattung des Sinus maxillaris mit reduziertem Maxillavolumen bei sukzessiv vergrößertem Orbitavolumen mit Dislokation des Bulbus nach inferior. Wesentlich in der Therapie sind die Ausräumung der entzündeten Schleimhaut aus den betroffenen Nasennebenhöhlen sowie die Wiederherstellung der Belüftung derselben. In unseren Fällen kam es durch eine endonasale, endoskopisch-mikroskopische Infundibulotomie mit supraturbinaler Fensterung zur Befundbesserung mit Sistieren der Diplopie. Ergänzend kann eine Augmentation des Orbitabodens in Erwägung gezogen werden.
Schlussfolgerungen
Das Silent-Sinus-Syndrom ist ein seltenes Krankheitsbild, welches hauptsächlich einseitig auftritt und einen initial stummen klinischen Verlauf zeigt. Es neigt daher dazu, außer Betracht gelassen zu werden. Hierbei handelt es sich jedoch um eine wichtige Differentialdiagnose des Enophthalmus mit Bulbustiefstand.