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Vergleich des refraktiven Status und der Patient:innenzufriedenheit nach bilateraler Implantation einer multifokalen, diffraktiven Optik im Vergleich zu einer spiraligen full-range IOL
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Veröffentlicht: | 13. Mai 2025 |
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Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist es, den refraktiven Status und die Patient:innenzufriedenheit nach bilateraler Implantation zweier unterschiedlicher Optiken multifokaler Intraokularlinsen (IOL) zu analysieren.
Methode: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden Patient:innen nach einer routinemäßigen Kataraktoperation/CLE untersucht, bei der entweder eine multifokale IOL mit diffraktiver Optik (n=20, Durchschnittsalter: 57,9 ± 8,4 Jahre) oder mit spiraliger MFL-Optik (n=10, Durchschnittsalter: 61,3 ± 7,4 Jahre) implantiert wurde. Die Erhebung der Parameter erfolgte präoperativ sowie 1 Tag, 1 Woche und 3–6 Monate postoperativ. Bewertet wurden die unkorrigierte und korrigierte Sehschärfe (CDVA, UCVA) in der Ferne (6 m), im intermediären Bereich (60 cm) und in der Nähe (40 cm), die binokulare Defokuskurve, der Augeninnendruck (IOD), die mesopische Kontrastempfindlichkeit sowie die Lesegeschwindigkeit (40 cm). Zusätzlich wurde die subjektive Seherfahrung anhand des QUVID-Fragebogens (Alcon) auf einer Skala von 1 bis 5 (5 = „überaus zufrieden“) erfasst.
Ergebnis: Die binokulare Defokuskurve zeigte im intermediären Bereich eine signifikant bessere Sehschärfe für die spiralige Optik (p ≤ 0,05). Beide Gruppen wiesen eine hohe Zufriedenheit auf, wobei Patient:innen mit spiraliger Optik einen Durchschnittswert von 5,0 und jene mit diffraktiver Optik 4,3 erreichen. Bezüglich der Brillenunabhängigkeit benötigten 96% der Patient:innen mit spiraliger Optik in allen Distanzen keine Sehhilfe, während in der Gruppe mit diffraktiver Optik 100% für die Ferne, 87,2% für den Intermediärbereich und 88,9% für die Nähe brillenfrei waren. Optische Phänomene wurden ausschließlich in der Gruppe mit diffraktiver Optik und nur auf gezielte Nachfrage hin berichtet.
Schlussfolgerung: Die beidseitige Implantation einer multifokalen IOL mit spiraliger Optik führt insbesondere im Intermediärbereich zu besseren visuellen Ergebnissen und einer höheren Brillenunabhängigkeit im Vergleich zu einer diffraktiven Optik. Beide Optiksysteme zeigten eine insgesamt hohe Patient:innenzufriedenheit, jedoch wurden in der Gruppe mit spiraliger Optik kaum optische Phänomene erfasst.