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37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.05. - 17.05.2025, Nürnberg

Vergleich der Ergebnisse bei schrägem Astigmatismus in der Behandlung der Myopie mit keratorefraktiver Lentikelextraktion (SMILE) vs. implantierbarer Collamer-Linse (ICL)

Meeting Abstract

  • Martin Bechmann - Smile Eyes, München
  • Assaf Abdelrahman - Smile Eyes, München
  • Amir Javadi - Smile Eyes, München
  • Nikolaus Feucht - Smile Eyes, München
  • Klio Becker - Smile Eyes, München

37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocFP 6.3

doi: 10.3205/25doc064, urn:nbn:de:0183-25doc0647

Veröffentlicht: 13. Mai 2025

© 2025 Bechmann et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Das Ziel dieser Studie war der Vergleich der postoperativen Ergebnisse hinsichtlich Hornhautastigmatismus und sphärischem Äquivalent zwischen SMILE (Small Incision Lenticule Extraction) und ICL (Implantierbare Collamer-Linse) bei Patienten mit schrägem Astigmatismus. Schräger Astigmatismus gilt als schwerer zu korrigieren als orthogonaler Astigmatismus. Patienten mit einem Astigmatismus zwischen 15°–75° oder 105°–165° wurden als Gruppe mit schrägem Astigmatismus klassifiziert. Zur Vermeidung eines möglichen Bias durch Monovision wurden Patienten über 38 Jahre ausgeschlossen.

Methodik: Nach 1:1-Matching der präoperativen Sphären- und Zylinderwerte (Toleranz: ±0,5 D) wurden insgesamt 155 Patienten (155 Augen pro Gruppe) analysiert. Alle Patienten wurden mindestens sechs Wochen postoperativ refraktiv nachuntersucht. Die SMILE-Eingriffe wurden mit dem VisuMax 800 Femtosekundenlaser (Carl Zeiss Meditec AG) durchgeführt. Die ICL-Implantationen erfolgten mit der EVO+ ICL™ (STAAR Surgical®).

Ergebnisse: Postoperativ erreichten 89,7% der Patienten beider Gruppen einen Restastigmatismus von weniger als -0,75 D. Ein Restastigmatismus von weniger als -0,25 D wurde bei 39% der ICL-Gruppe und 14% der SMILE-Gruppe erzielt. Der postoperative Zylinder war in der ICL-Gruppe signifikant niedriger als in der SMILE-Gruppe (p < 0,001). Der postoperative Median-Zylinder betrug in beiden Gruppen -0,5 D (ICL: -0,75 D bis -0,25 D; SMILE: -0,75 D bis -0,5 D). Der präoperative Zylinder lag zwischen -0,75 D und -4,0 D.

Trotz signifikanter Unterschiede in den postoperativen Refraktionsparametern zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der unkorrigierten Sehschärfe (UCVA) zwischen den Gruppen (p = 0,4). Der postoperative Median der UCVA betrug in beiden Gruppen 1,0.

Schlussfolgerung: Obwohl SMILE und ICL bei schrägem Astigmatismus signifikante Unterschiede in den postoperativen Refraktionsparametern aufweisen, ist die unkorrigierte Sehschärfe in beiden Gruppen vergleichbar. Dies deutet darauf hin, dass die klinische Relevanz dieser Unterschiede begrenzt ist. Beide Verfahren sind effektive Behandlungsoptionen für Patienten mit schrägem und orthogonalem Astigmatismus.