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37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.05. - 17.05.2025, Nürnberg

Quantitative in vivo Bestimmung von Intraokularlinsenkalzifizierung: Korrelation zwischen optischer Kohärenztomographie und Streulichtmessung

Meeting Abstract

  • Lars Mackenbrock - Universitätsklinikum Dresden, Dresden
  • Grzegorz Labuz - Universiätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Nikola Henningsen - Universiätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Gerd Auffarth - Universiätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Ramin Khoramnia - Universitätsklinikum Dresden, Dresden
  • Timur Yildirim - Universiätsklinikum Heidelberg, Heidelberg

37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocFP 5.6

doi: 10.3205/25doc051, urn:nbn:de:0183-25doc0516

Veröffentlicht: 13. Mai 2025

© 2025 Mackenbrock et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Eine quantitative In-vivo-Bewertung von Intraokularlinsen (IOL) Kalzifizierung mittels vorderabschnitts optischer Kohärenztomographie (AS-OCT) durchzuführen und diese Ergebnisse mit Streulichtmessungen zu korrelieren.

Methode: In dieser prospektive klinische Beobachtungsstudie wurden 35 Augen von 35 Patienten (Durchschnittsalter 72,9 ± 7,8 Jahre) mit homogener IOL-Kalzifizierung eingeschlossen. Die kalzifizierten IOLs wurden mittels AS-OCT dargestellt und ihre Opazität automatisch mittels eines MATLAB-Skripts quantifiziert. Das Streulicht wurde mit dem C-Quant Streulichtmeter gemessen. Die Korrelation zwischen AS-OCT-Opazität und Streulicht wurde mittels Spearman’s Rho-Koeffizient bewertet. Zusätzlich wurde ein lineares Regressionsmodell erstellt, um Streulicht-Werte basierend auf OCT-Opazitätsmessungen vorherzusagen und dessen Nützlichkeit als chirurgisches Entscheidungsinstrument zu beurteilen.

Ergebnis: Die durchschnittliche IOL-Opazität betrug 69,15 ± 13,55 Pixel-Intensitätseinheiten (PIU), und der mittlere Streulichtwert lag bei 2,24 ± 0,38 log(s). Es wurde eine statistisch signifikante Korrelation zwischen Linsenopazität und Streulichtwerten festgestellt (rho = 0,494, p = 0,003). Patienten, die sich für einen IOL-Austausch entschieden, wiesen eine höhere IOL-Opazität (75,69 ± 7,58 PIU) und einen höheren Streulichtwert (2,33 ± 0,30 log(s)) auf. Die lineare Regression ergab ein Modell zur Verknüpfung von Opazität und Streulicht: Streulicht = 0,0569 × IOL-Opazität [log(s)] – 1,69 mit R² = 0,244.

Schlussfolgerung: Die AS-OCT ermöglicht eine effektive in-vivo Quantifizierung der IOL-Kalzifikation und zeigt eine signifikante Korrelation mit funktionellen Beeinträchtigungen. Sie bietet ein schnelles, nicht-invasives, objektives und zuverlässiges diagnostisches Verfahren, das potenziell die Entscheidungsfindung in grenzwertigen chirurgischen Fällen unterstützen kann. Ein Grenzwert von 57,18 PIU für die IOL-Opazität könnte als Richtwert zur Bestimmung der Notwendigkeit eines IOL-Austauschs dienen.