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37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.05. - 17.05.2025, Nürnberg

F4H5 vermindert den durch emulsifiziertes Silikonöl verursachten Anstieg des trabekulären Widerstands in vitro

Meeting Abstract

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  • Maximilian Hammer - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Marcel Muuss - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Philipp Uhl - Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie, Heidelberg
  • Gerd Uwe Auffarth - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg

37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocFP 4.12

doi: 10.3205/25doc043, urn:nbn:de:0183-25doc0438

Veröffentlicht: 13. Mai 2025

© 2025 Hammer et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Es sollte der Effekt von emulsifiziertem Silikonöl auf das Trabekelmaschenwerk in einem in vitro Perfusionsmodell, für welches sowohl menschliche als auch porzine Vorderabschnitte benutzt wurden, untersucht werden. Das Potenzial einer anschließenden Behandlung mit F4H5, einem biokompatiblen Lösungsmittel zur Entfernung von Silikonölresten von Intraokularlinsen und der Netzhaut, wurde evaluiert.

Methode: Menschliche Spenderaugen (n = 12) und Schweineaugen (n = 14) wurden in dieser Studie benutzt. Die Vorderabschnitte wurden präpariert und in ein in vitro Perfusionsmodell eingespannt. Der intraokulare Druck wurde dabei kontinuierlich gemessen und aufgezeichnet. Die Druckwerte vor und nach der Injektion von emulsifiziertem Silikonöl, gefolgt von einer anschließenden Behandlung mit F4H5 in den Interventionsgruppen, wurden ausgewertet. In den Kontrollgruppen wurde BSS injiziert.

Ergebnis: In menschlichen Augen führte die Injektion von emulsifiziertem Silikonöl zu einem signifikanten Anstieg des IOD von 7,8 ± 1,3 mmHg auf 15,8 ± 3,5 mmHg (Anstieg um 8,0 ± 2,3 mmHg, P = 0,02). Die anschließende Behandlung mit F4H5 senkte den IOD wieder nahezu auf die Ausgangswerte (10,8 ± 2,2 mmHg, P = 0,06 im Vergleich zum Ausgangswert). Schweineaugen zeigten vergleichbare Trends, mit einem signifikanten IOD-Anstieg von 14,5 ± 1,2 mmHg auf 17,7 ± 1,6 mmHg nach der Injektion von Silikonöl (Anstieg um 3,2 ± 0,9 mmHg, P = 0,01) und einem anschließenden signifikanten Abfall des IOD auf 12,4 ± 1,0 mmHg nach der Injektion von F4H5 (Abnahme um 5,3 ± 1,1 mmHg, P < 0,01). Kontrollaugen zeigten keine signifikante Veränderung des IOD nach der BSS-Injektion in menschlichen Augen und einen geringfügig signifikanten Druckabfall von 17,0 ± 1,8 mmHg auf 15,0 ± 2,0 mmHg (P = 0,02) in Schweineaugen.

Schlussfolgerung: Emulsifiziertes Silikonöl erhöht den trabekulären Widerstand und intraokularen Druck in einem in vitro Vorderkammerperfusionsmodell. Mit F4H5 konnte ein klinisch relevanter Anteil des Anstieges des trabekulären Widerstands wieder rückgängig gemacht werden. Diese Beobachtungen sollten deshalb im Rahmen von klinischen Studien weiter untersucht werden.