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Analyse des kurzfristigen Astigmatismus nach Implantation des Hydrus® Microstent bei mikroinvasiver Glaukomchirurgie
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Veröffentlicht: | 13. Mai 2025 |
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Zielsetzung: Analyse des kurzfristigen Astigmatismus nach Implantation des Hydrus® Microstent.
Methode: Der Astigmatismus von Patienten, die mit dem Hydrus® Microstent versorgt wurden, wurde über 3 Monate untersucht. Die Refraktion und die bestkorrigierte Sehschärfe wurden präoperativ (D0) und nach 3 Monaten (D90) ermittelt. Der Astigmatismus wurde mit Hilfe eines dreidimensionalen Leistungsvektors analysiert, der das sphärische Äquivalent M und die gekreuzten Jackson-Zylinderprojektionen auf den 0°- und 90°-Meridianen (J0) sowie auf den 45°- und 135°-Meridianen (J45) umfasst. Der Unschärfevektor „B“ wurde berechnet, um die Stärke des Gesamtastigmatismus anzuzeigen.
Ergebnis: Insgesamt wurden 47 Patienten mit okulärer Hypertension oder Glaukom in die Studie eingeschlossen. Bei 33 Patienten wurde der Hydrus® Microstent im Rahmen der Kataraktchirurgie implantiert (19 Frauen, 14 Männer, 66,4 ± 8,5 Jahre). Bei den übrigen 14 wurde er gesondert eingesetzt (8 Frauen, 6 Männer, 71,3 ± 12,4 Jahre).
Das sphärische Äquivalent verringerte sich deutlich in der Kataraktkohorte (2.3 ± 4.3 D bei D0 vs. –0.8 ± 1.3 D bei D90), nicht aber in der Kohorte mit gesondertem Eingriff (–2.1 ± 5.1 D bei D0 vs. –1.8 ± 5.1 D bei D90). Die multivariate Analyse zeigte eine signifikante Veränderung des Astigmatismus im Zeitverlauf in der Kataraktkohorte (P < 0.001) im Gegensatz zur Kohorte mit gesondertem Eingriff (P = 0.06). Der Unschärfevektor „B“ betrug 3.6 ± 3.4 und 2.9 ± 4.7 bei D0 und 1.4 ± 1.2 und 3.0 ± 4.5 bei D90 in den jeweiligen Kohorten.
Schlussfolgerung: Der Hydrus® Microstent ist kurzfristig astigmatismusneutral. Die Implantation im Rahmen der Kataraktchirurgie beeinflusst den 3D-Astigmatismus aufgrund einer Veränderung des sphärischen Äquivalents als Folge der Implantation einer Intraokularlinse. Die Implantation des Hydrus® Microstent bietet somit weiterhin die Möglichkeit einer späteren refraktiven Operation, und umgekehrt sollte der Hydrus® Microstent, wenn er gesondert implantiert wird, das Ergebnis einer vorangegangenen refraktiven Behandlung nicht beeinträchtigen.