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37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.05. - 17.05.2025, Nürnberg

Einfluss der Ethnizität auf die Ergebnisse zwei Jahre nach Implantation eines supraciliären Drainagegeräts

Meeting Abstract

  • Ewald Lindner - Medical University Graz, Graz
  • Kin Sheng Lim - St. Thomas Hospital, London, Vereinigtes Königreich
  • Swaantje Grisanti - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel
  • Burkhard Dick - Knappschaftskrankenhaus, Bochum
  • Jan Luebke - Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • Clemens Vass - Medical University Vienna, Wien, Österreich
  • Kaweh Mansouri - Montchoisi Clinic, Lausanne, Schweiz

37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocFP 4.8

doi: 10.3205/25doc039, urn:nbn:de:0183-25doc0394

Veröffentlicht: 13. Mai 2025

© 2025 Lindner et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Post-hoc-Analyse zum Einfluss der Ethnizität auf die Zweijahres-Ergebnisse bei Patienten mit Offenwinkelglaukom (OWG) nach Implantation eines minimalinvasiven Glaukomchirurgie-(MIGS)-Implantats (MINIject®; iSTAR Medical, Belgien).

Methode: Das Implantat wurde in einer stand-alone, ab-interno-Prozedur in den supraciliären Raum von phaken und pseudophaken Augen ohne vorheriges Auswaschen der Medikation eingebracht. Die Ergebnisse aus 4 prospektiven, multizentrischen, einarmigen Studien (STAR-I – IV) wurden post-hoc zusammengeführt und analysiert. Daten von 76 Patienten mit 2-jähriger Nachbeobachtung ohne Sekundäreingriff, wurden nach Ethnizität gruppiert. Die Senkung des intraokularen Drucks (IOD) und die Reduktion der Medikation wurden zwischen den Gruppen verglichen. Asiatische Patienten waren überwiegend indischer Herkunft. Unterschiede zwischen den Gruppen galten bei einem p-Wert <0,05 nach Varianzanalyse (ANOVA) als signifikant.

Ergebnis: Von 76 Patienten waren 26 hispanischer, 17 kaukasischer, 16 schwarzer und 15 asiatischer Abstammung. Zwei Patienten, als „Andere“ beschrieben, wurden ausgeschlossen. Zu Studienbeginn unterschieden sich weder der mittlere Tages-IOD (Bereich: 22,92–25,93 mmHg) noch die durchschnittliche Anzahl der Medikamente (1,92–2,71) signifikant zwischen den Gruppen (p>0,05), obwohl ein Trend erkennbar war. Keine weiteren demografischen Variablen (Alter, Geschlecht, Gesichtsfeld Mean Defect, Linsenstatus) zeigten zu Studienbeginn Unterschiede zwischen den Gruppen. Der Anteil an leichtem bis mittelschwerem Glaukom betrug in den jeweiligen Gruppen 77%, 94%, 88% bzw. 100%. Nach zwei Jahren betrug die mittlere IOD-Reduktion 39,0%, 39,3%, 44,3% bzw. 41,5% (p=0,784). Die durchschnittliche Reduktion der Medikation betrug 19,6%, 42,2%, 33,9% bzw. 65,6% (p=0,276).

Schlussfolgerung: Frühere Studien haben gezeigt, dass die Ethnizität ein prädiktiver Faktor für die Ergebnisse nach einer Glaukomoperation ist, wobei insbesondere Patienten schwarzer Abstammung tendenziell schlechtere Ergebnisse erzielten. Diese post-hoc-Analyse zeigt jedoch, dass nach der MIGS-Implantation des supraciliären MINIject langfristig vergleichbare Ergebnisse unabhängig von der Ethnizität erzielt werden können.