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Wie beeinflussen Metamorphopsien die sehbezogene Lebensqualität?
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Veröffentlicht: | 19. Juni 2024 |
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Zielsetzung: Mit Fragebögen sollte ermittelt werden, in welchem Ausmaß die Amplitude bzw. die Fläche von Metamorphopsien die Lebensqualität beeinträchtigen und welche Rolle dabei dem dominanten Auge zukommt.
Methode: In dieser Beobachtungsstudie wurden 27 Personen (10 Männer, 17 Frauen) im Alter von 48 bis 83 Jahren sowohl durch den Fragebogen Metacheck als auch den Fragebogen National Eye Institute Visual Function Questionnaire (NEI VFQ-25) befragt. Mit dem neu erstellten Fragebogen Metacheck wird die Amplitude und die Fläche von Metamorphopsien kategorial erfasst. Der Fragebogen NEI VFQ-25 dient zur Erfassung der sehbezogenen Lebensqualität. Zwölf Augen wiesen eine späte Makuladegeneration auf. Eine frühe Makulopathie lag bei 21 Augen und eine intermediäre bei 7 Augen vor. In je einem Auge bestand eine Retinopathia centralis serosa bzw. ein uveitisches Makulaödem. Jeweils zwei Augen wiesen ein diabetisches Makulaödem oder ein Irvine Gass Syndrom auf, bei acht Augen war die Makula unauffällig. Bei allen Patienten wurde der Amsler Test, eine Ermittlung des dominanten Auges sowie eine spectral-domain optische Kohärenztomographie (Cirrus, Carl Zeiss Meditec) der Makula durchgeführt.
Ergebnis: Amplitude und Fläche von Metamorphopsien beeinflussten in dieser Studie die sehbezogene Lebensqualität insbesondere im Hinblick auf das Autofahren und vor allem wenn das dominante Auge betroffen war. Binokular empfundene Metamorphopsien korrelierten stärker mit dem verzerrten Seheindruck des dominanten Auges.
Schlussfolgerung: Augenärzte sollten bei der Behandlung von Patienten mit Metamorphopsien berücksichtigen, dass die aktive Teilnahme am Straßenverkehr ein für die sehbezogene Lebensqualität entscheidender Aspekt ist und dass der Erkrankung des dominanten Auges eine besondere Bedeutung zukommt.