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UV Licht zur Behandlung von Keratitiden: Sind Antibiotika noch erforderlich?
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Veröffentlicht: | 19. Juni 2024 |
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Zielsetzung: Hornhautinfektionen gehören zu einer der führenden Ursache von vermeidbaren Erblindungen weltweit. Bekanntermaßen hat UV Licht eine schädigende Wirkung auf verschiedene Organismen wie Bakterien, Pilze und auch Protozoen. In den Untersuchungen sollte daher die Wirksamkeit und Sicherheit von UV C Licht (265 nm) zur Behandlung von Hornhautinfektionen bewertet werden.
Methode: Verschiedene Organismen wurden in unterschiedlichen Studiensettings UVC Licht u.a. für 15 Sekunden in vitro und ex vivo ausgesetzt, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung zu bewerten. In vivo wurden mit Pseudomonas infizierte Mäuse (empfindlich gegenüber Ciprofloxacin) mit 2 UVC-Sitzungen sowohl ohne Antibiotika oder in Kombination mit Antibiotika im Abstand von 4 Stunden behandelt und mit einer Kontrollgruppe verglichen, welche nur mit Antibiotika behandelt wurde. Darüber hinaus wurden gesunde humane Epithelzellen verschiedenen UVC-Behandlungskonzentrationen (15 Sekunden bis 300 Sekunden) und auch mehreren UVC-Zyklen ausgesetzt und die Zelltoxizität ermittelt.
Ergebnisse: In vitro und ex vivo ergab sich nach 15 Sekunden UVC-Behandlung eine Abtötungsrate von nahezu 100% für verschiedene Organismen. Es wurden keine Sicherheitsprobleme festgestellt und keine signifikanten Schäden an der DNA in gesunden Epithelzellen nachgewiesen. 15 s UVC war bei Ciprofloxacin-empfindlichen Pseudomonas-Infektionen bei Mäusen genauso wirksam wie eine reine Ciprofoxacin Behandlung.
Schlussfolgerung: UVC-Licht hat sich in den Untersuchungen als wirksame Behandlung erwiesen, um Mikroorganismen gezielt anzugreifen, ohne den Wirt zu schädigen. Weitere Untersuchungen an unterschiedlichen Mikroorganismen und klinische Studien bei Hornhautinfektionen werden folgen.