Artikel
Analyse der Pupillenbewegungen während der Kataraktoperation und deren Einfluss auf die postoperative Netzhautdicke mittels automatisierter Videoanalyse
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Juni 2024 |
---|
Gliederung
Text
Zielsetzung: Das pseudophake zystoide Makulaödem (PZMÖ) ist eine Hauptursache für eine schlechte Entwicklung der Sehschärfe nach einer Kataraktoperation. Es wird vermutet, dass die Freisetzung von Entzündungsmediatoren aus dem Irisgewebe dies fördert. Ziel dieser Studie ist es, das Ausmaß der Pupillenbewegungen während der Kataraktoperation zu quantifizieren und dessen Einfluss auf die postoperative Netzhautdicke zu untersuchen. Diese Informationen könnten helfen, PZMÖ zu verstehen, zu behandeln und möglicherweise zu verhindern.
Methode: Videos von Kataraktoperationen wurden mit einem etablierten automatisierten Analysealgorithmus untersucht. Die Pupillenbewegungen wurden quantifiziert und mit der Veränderung der Netzhautdicke korreliert, die mittels Spectral-Domain Optischer Kohärenztomographie gemessen wurde.
Ergebnis: Bei 111 Augen betrug das maximale Pupillen-Limbus-Verhältnis (PLV) 0,77±0,08, das minimale PLV 0,59±0,08. Im Durchschnitt wurden 14,4±12,0 Pupillenbewegungen festgestellt. Die mittlere Veränderung der Netzhautdicke betrug 9,17±12,65 µm. Die maximale Pupillengröße, das Ausmaß der Pupillenbewegung und die Anzahl der Bewegungen zeigten einen signifikanten Einfluss auf die Zunahme der Netzhautdicke (p=0,034).
Schlussfolgerung: Große Pupillen und starke Pupillenbewegungen können zu einer deutlichen Zunahme der postoperativen Netzhautdicke führen. Dies ist von klinischer Relevanz, da die Zunahme der Netzhautdicke Teil der Definition des PZMÖ ist. Die Quantifizierung des Pupillenverhaltens mittels automatisierter Videoanalyse könnte ein relevantes Element für die Vorhersage der PZMÖ-Entwicklung sein und so ermöglichen, frühzeitig angemessene Gegenmaßnahmen einzuleiten.