Artikel
Zusammenhang zwischen Kalziumphosphatmengen und optischer Beeinträchtigung in primärer und sekundärer Linsenkalzifikation
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Juni 2024 |
---|
Gliederung
Text
Zielsetzung: Das Ziel der Studie bestand darin, die Menge an Kalziumphosphat in hydrophilen Intraokularlinsen zu bestimmen und den Einfluss auf Streulicht und Lichtverlust als Maß der optischen Beeinträchtigung zu untersuchen. Dazu wurde eine neue Methode zur Quantifizierung von Kalziumphosphaten in hydrophilen Intraokularlinsen etabliert.
Methode: Das induzierte Streulicht und der Lichtverlust wurden in 10 Fällen primärer und 10 Fällen sekundärer Kalzifikation in explantierten hydrophilen Intraokularlinsen gemessen und anschließend die Menge an Kalziumphosphat in jeweils 8 der Linsen bestimmt. Die Lichtdurchlässigkeit wurde bei einer Wellenlänge von 546 nm für die zentrale 3 mm Zone der Optik mit einem Leistungsmesser (PM100D, Thorlabs Inc., Newton, USA) und einem optischen Bank-Setup (Optispheric IOL Pro 2 optische Bank, Trioptics GmbH, Jena, DE) bestimmt. Das Streulicht wurde mit einem Streulichtmessgerät (C-quant, Oculus Optikgeräte GmbH, Wetzlar, GER) gemessen. Die Menge an Kalziumphosphat wurde anschließend mittels Thermogravimetrie und optischer Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES) bestimmt.
Ergebnis: In primärer Kalzifikation wurden durchschnittlich signifikant höhere Kalziumphosphatmengen als in sekundärer Kalzifikation gefunden. Entsprechend wurden höhere Streulichtwerte (M=289,27 deg2/sr, SD=162,24) und eine geringere Lichtdurchlässigkeit (M=9,47 µW, SD=1,51) bei primärer Kalzifikation im Vergleich zur sekundären Kalzifikation gefunden (M=88,88 deg2/sr, SD=50,63 bzw. M=10,50 µW, SD=1,72). Die Lichtdurchlässigkeit war bei primärer und sekundärer Kalzifikation auf 69,51% bzw. 77,84% einer Kontrolllinse reduziert. In beiden Gruppen wurden starke und signifikante (p<0,05) negative Korrelationen zwischen Lichtdurchlässigkeit und Streulicht festgestellt (r= -0,71 vs. r= -0,93).
Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie gelang erstmals die Quantifizierung von Kalziumphosphat in hydrophilen Intraokularlinsen. Es konnte gezeigt werden, dass das Ausmaß der visuellen Beeinträchtigung stark von der Gesamtmenge an Kalziumphosphaten im Polymer abhängt. Dabei zeigte die primäre Kalzifikation ein höheres Potenzial für die Reduktion der optischen Qualität als sekundäre Kalzifikation.