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36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

20.06. - 22.06.2024, Nürnberg

Zusammenhang zwischen Kalziumphosphatmengen und optischer Beeinträchtigung in primärer und sekundärer Linsenkalzifikation

Meeting Abstract

  • Leoni Britz - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, David J Apple International Laboratory for Ocular Pathology, Heidelberg
  • Grzegorz Labuz - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, David J Apple International Laboratory for Ocular Pathology, Heidelberg
  • Fabian Jester - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Organisch-Chemisches Institut, Heidelberg
  • Jan Freudenberg - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Organisch-Chemisches Institut, Heidelberg
  • Uwe Bunz - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Organisch-Chemisches Institut, Heidelberg
  • Christian Scholz - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für Geowissenschaften, Heidelberg
  • Hans-Peter Meyer - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für Geowissenschaften, Heidelberg
  • Gerd Uwe Auffarth - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, David J Apple International Laboratory for Ocular Pathology, Heidelberg

36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 20.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocFP 6.10

doi: 10.3205/24doc063, urn:nbn:de:0183-24doc0639

Veröffentlicht: 19. Juni 2024

© 2024 Britz et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Das Ziel der Studie bestand darin, die Menge an Kalziumphosphat in hydrophilen Intraokularlinsen zu bestimmen und den Einfluss auf Streulicht und Lichtverlust als Maß der optischen Beeinträchtigung zu untersuchen. Dazu wurde eine neue Methode zur Quantifizierung von Kalziumphosphaten in hydrophilen Intraokularlinsen etabliert.

Methode: Das induzierte Streulicht und der Lichtverlust wurden in 10 Fällen primärer und 10 Fällen sekundärer Kalzifikation in explantierten hydrophilen Intraokularlinsen gemessen und anschließend die Menge an Kalziumphosphat in jeweils 8 der Linsen bestimmt. Die Lichtdurchlässigkeit wurde bei einer Wellenlänge von 546 nm für die zentrale 3 mm Zone der Optik mit einem Leistungsmesser (PM100D, Thorlabs Inc., Newton, USA) und einem optischen Bank-Setup (Optispheric IOL Pro 2 optische Bank, Trioptics GmbH, Jena, DE) bestimmt. Das Streulicht wurde mit einem Streulichtmessgerät (C-quant, Oculus Optikgeräte GmbH, Wetzlar, GER) gemessen. Die Menge an Kalziumphosphat wurde anschließend mittels Thermogravimetrie und optischer Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES) bestimmt.

Ergebnis: In primärer Kalzifikation wurden durchschnittlich signifikant höhere Kalziumphosphatmengen als in sekundärer Kalzifikation gefunden. Entsprechend wurden höhere Streulichtwerte (M=289,27 deg2/sr, SD=162,24) und eine geringere Lichtdurchlässigkeit (M=9,47 µW, SD=1,51) bei primärer Kalzifikation im Vergleich zur sekundären Kalzifikation gefunden (M=88,88 deg2/sr, SD=50,63 bzw. M=10,50 µW, SD=1,72). Die Lichtdurchlässigkeit war bei primärer und sekundärer Kalzifikation auf 69,51% bzw. 77,84% einer Kontrolllinse reduziert. In beiden Gruppen wurden starke und signifikante (p<0,05) negative Korrelationen zwischen Lichtdurchlässigkeit und Streulicht festgestellt (r= -0,71 vs. r= -0,93).

Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie gelang erstmals die Quantifizierung von Kalziumphosphat in hydrophilen Intraokularlinsen. Es konnte gezeigt werden, dass das Ausmaß der visuellen Beeinträchtigung stark von der Gesamtmenge an Kalziumphosphaten im Polymer abhängt. Dabei zeigte die primäre Kalzifikation ein höheres Potenzial für die Reduktion der optischen Qualität als sekundäre Kalzifikation.