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36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

20.06. - 22.06.2024, Nürnberg

Klinische Ergebnisse nach binokularer Implantation einer nicht-diffraktiven, monofokalen, intraokularen Linse mit erweiterter Schärfentiefe in Kombination mit einer Mini-Monovision

Meeting Abstract

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  • Muntadher Al Karam - Augenklinik Zürich West, Zürich, Schweiz
  • Stephan Michels - Augenklinik Zürich West, Zürich, Schweiz
  • Stephan Kaminski - Augenklinik Zürich West, Zürich, Schweiz

36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 20.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocFP 5.7

doi: 10.3205/24doc050, urn:nbn:de:0183-24doc0503

Veröffentlicht: 19. Juni 2024

© 2024 Al Karam et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Evaluation der Abweichung zwischen geplanter und erzielter Refraktion und des Visus nach Katarakt-Operation mittels einer Kombination aus Mini-Monovision und Implantation einer nicht-diffraktiven monofokalen intraokular Linse (IOL) (RayOne Enhanced MonoVision (EMV)) und der daraus folgenden Brillenfreiheit im Alltag der Patienten.

Methode: Bei dieser retrospektiven Fallserie wurden die Daten von 143 Patienten (286 Augen) analysiert, bei denen im Rahmen der Katarakt-Operation bilateral eine EMV IOL mit dem Ziel einer Mini-Monovision implantiert wurde. Ausgewertet wurden die Biometrie, das sphärische Äquivalent (SA), der bestkorrigierte Visus (BCVA) in der Ferne und der unkorrigierte Visus (UCVA) in Ferne und Nähe. Die Patienten wurden am ersten postoperativen Tag, 1 Woche und 6 Wochen nach der Kataraktoperation evaluiert. Der binokulare UCVA wurde nach 6 Wochen getestet. Die Brillenfreiheit wurde anhand eines modifizierten Fragebogens nach Catquest-9SF veranschaulicht.

Ergebnis: Das Patientenalter betrug 72,9±9,28 Jahre. Die Mini-Monovision wurde mit einer Differenz des SA zwischen dem emmetropen und myopen Auge von 0,65±0,28 Dioptrien (D) geplant. Die Abweichung des präoperativ gezielten und postoperativ erzielten SA lag im emmetropen Auge im Durchschnitt bei -0.27 D (-1,58 D bis +0,95 D) und im myopen Auge bei -0,26 D (-1,83 D bis +1,29 D). BCVA nach der IOL-Implantation war -0,02±0,06 LogMAR. Der UCVA getestet 6 Wochen nach der Kataraktoperation betrug für die Ferne 0,06±0,08 LogMAR und für die Nähe 0,16±0,15 LogMAR. 140 Patienten (98%) hatten einen binokularen UCVA von ≥0,2 LogMAR (0.6 oder besser) in der der Ferne und 105 Patienten (73%) hatten einen binokularen UCVA von ≥0,2 LogMAR (0.6 oder besser) in der Nähe. 49 Patienten (34,3%) beantworteten zusätzlich einen modifizierten Fragebogen nach Catquest-9SF. Dabei waren 63,3% der Befragten sehr zufrieden mit dem Ergebnis und 8% vollständig brillenfrei. 51,2% gaben an im Alltag ohne Korrektur nur leichte Probleme und 39,8% große und/oder sehr große Probleme bei einer der aufgeführten Tätigkeiten des Fragebogens zu haben.

Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt eine hohe Effizienz der EMV IOL in Kombination mit einer Mini-Monovision. Es zeigen sich sehr gute unkorrigierte Visus-Ergebnisse sowohl in Ferne als auch in Nähe, die eine hohe Brillenunabhängigkeit der Patienten erlauben. Die nicht-diffraktive EMV IOL stellt somit im Rahmen einer Mini-Monovision eine vielversprechende Alternative bei der Katarakt-Chirurgie.