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36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

20.06. - 22.06.2024, Nürnberg

Einfluss der primären Drosselfadeneinlage auf die frühe postoperative Bulbushypotonie nach Preserflo MicroShunt-Implantation

Meeting Abstract

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  • Joel Lüthy - Augenklinik Asklepios Nord-Heidberg, Hamburg
  • Marc Schargus - Augenklinik Asklepios Nord-Heidberg, Hamburg

36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 20.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocFP 4.3

doi: 10.3205/24doc032, urn:nbn:de:0183-24doc0328

Veröffentlicht: 19. Juni 2024

© 2024 Lüthy et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Untersuchung des Einflusses einer intraoperativen intraluminalen Drosselfadeneinlage mit Nylon 10–0 auf die frühe postoperative Bulbushypotonie nach Preserflo MicroShunt-Implantation.

Methode: Retrospektive Analyse von 150 Augen mit Drosselfadeneinlage während einer Preserflo-Mikrostent Implantation (DF-Gruppe) und 96 Augen ohne Fadeneinlage (Kontrollgruppe). Untersucht wurden der präoperative Augendruck (IOD) sowie der Augendruck jeweils vom 1–4. Tag postoperativ und nach einer und nach zwei Wochen postoperativ. Eine Bulbushypotonie wurde mit einem IOD von ≤8 mmHg definiert.

Ergebnis: Präoperativ betrug der IOD unter augeninnendrucksenkender Lokaltherapie in der DF Gruppe 23±8 mmHg und 24±9 mmHg in der Kontrollgruppe. Mit intraluminaler Drosselfadeneinlage sank der IOD auf 13,2±5,1 mmHg und ohne auf 12,2±6,0 mmHg nach einem Tag. Am zweiten Tag postoperativ betrug der IOD 12,4±5,2 mmHg mit DF und 10,7±6,3 mmHg in der Kontrollgruppe. Am ersten postoperativen Tag kam es mit DF bei 23 Augen (15%) und bei 26 Augen (27%) ohne DF zu einer Bulbushypotonie. Am zweiten postoperativen Tag wiesen 29 Augen (19%) mit DF und 39 Augen (40%) in der Kontrollgruppe eine Bulbushypotonie auf. Insgesamt kam es nach intraluminaler Drosselfaden zu signifikant weniger frühen postoperativen Bulbushypotonien innerhalb der ersten zwei Wochen (p<0,0001, OR [95% CI]: 0,0056, 0,481]).

Als Risikofaktor konnten vorangegangene filtrierende Operationen und afrikanische Abstammung identifiziert werden. Myopie und Pseudophakie zeigten keinen signifikanten Einfluss.

Schlussfolgerung: Es handelt sich um die bisher größte retrospektive Analyse zur intraoperativen intraluminalen Drosselfadeneinlage im Rahmen der Preserflo MicroShunt-Implantation. Die Ergebnisse zeigen, dass die intraoperative intraluminale Drosselfadeneinlage nicht nur im Rahmen von großen Glaukom-Drainage-Implantaten, sondern auch bei Preserflo MicroShunt-Implantation ein effektives Mittel ist um frühe postoperative Bulbushypotonien zu vermeiden.