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36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

20.06. - 22.06.2024, Nürnberg

Untersuchung der Interaktion des Glaskörpers mit der gesamten Netzhaut mittels ultra-wide-field OCT

Meeting Abstract

  • Michael Georgopoulos - Universitäts-Augenklinik Wien, Wien, Österreich
  • Stephanie Rokitansky - Universitäts-Augenklinik Wien, Wien, Österreich
  • Judith Kreminger - Universitäts-Augenklinik Wien, Wien, Österreich
  • Georgios Mylonas - Universitäts-Augenklinik Wien, Wien, Österreich
  • Stefan Sacu - Universitäts-Augenklinik Wien, Wien, Österreich

36. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 20.-22.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocFP 3.8

doi: 10.3205/24doc027, urn:nbn:de:0183-24doc0270

Veröffentlicht: 19. Juni 2024

© 2024 Georgopoulos et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Erkennung und das Management von peripheren vitreo-retinalen Läsionen stellt eine Herausforderung dar. Die optische Kohärenztomographie (OCT) hat die Diagnostik von Makula-Erkrankungen dramatisch verändert und nun rückt nach der zentralen Netzhaut (NH) immer mehr auch der Glaskörper (GK) und die periphere NH (am Äquator) in den Fokus der Untersuchungen.

Methode: Das VG200D-OCT (Intalight Inc., San Jose, California, USA) kann Scans mit bis zu 26x21 mm (x-, y-Achse) und eine Tiefenauflösung von bis zu 16 mm (z-Achse) aufnehmen (auch Angio-OCT). Dadurch können nun weite Teile des hinteren Augenabschnittes mit einer Aufnahme dargestellt werden. Die Aufnahme erfolgt rasch und kontaktlos und eine Follow-Up Funktion ermöglicht es, exakt dieselbe Stelle erneut aufzunehmen. Die Morphologie des GK und die Verbindung zur peripheren NH kann somit genau untersucht werden. In dieser Studie wurden 60 Augen untersucht und Befunde der gesamten NH und des GK dargestellt: anatomisch-physiologische Morphologie der GK-Basis in unterschiedlichen Lebensaltern, sowie pathologische Veränderungen (GK-NH-Traktionen, NH-Defekte, Retinoschisis und NH-Ablösung).

Ergebnis: Die physiologische GK-NH-Morphologie sowie die Gefäßsituation (mittels peripherer Angio-OCT) werden an Probanden unterschiedlichen Alters analysiert und die Veränderung der Struktur des GK wird darstellbar. Dann wird die Diagnostik verschiedener Pathologien und der mögliche Zusatznutzen für die Therapieentscheidungen präsentiert: Eingeteilt in periphere NH-Defekte und GK-Traktionen mit/ohne Ablatio, Verlauf vor/nach Ablatio-Operation mit/ohne PVR-Reaktion, Retinoschisis mit/ohne Schichtforamen/Ablatio, GK-Blutung.

Schlussfolgerung: Periphere Pathologien (z.B. subklinische NH-Ablösung, Retinoschisis mit Schichtforamen, periphere NH-Defekte und vitreoretinale Adhäsionen oder Traktionen) können mit dem darüber liegenden GK mit dem OCT visualisiert werden. Diese Dokumentation der peripheren NH und des GK mit dem OCT wird bei Erstdiagnose, Behandlung und Nachsorge peripherer NH- und GK-Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Der Zusammenhang von GK und peripheren NH-Läsionen kann mit diesem OCT dokumentiert und im Verlauf beobachtet werden.