Artikel
Auf künstlicher Intelligenz basierende Quantifizierung der Netzhautflüssigkeit bei neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration und diabetischem Makulaödem vor und nach einer Behandlung mit Faricimab
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Juni 2024 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Es wurde die Auswirkungen einer Faricimab-Behandlung auf die neovaskuläre altersbedingte Makuladegeneration (nAMD) und das diabetische Makulaödem (DME) mit Hilfe einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Methode zur Quantifizierung des retinalen Flüssigkeitsvolumens in der optischen Kohärenztomographie im Spektralbereich (SD-OCT) untersucht.
Methoden: Die Studie umfasste retrospektiv behandlungsnaive Patienten mit nAMD und DME und Patienten, die zuvor ein anderes intravitreales Medikament eingenommen hatten (Switchers), bei denen 4-Mal im monatlichen Abstand intravitreal Faricimab injiziert wurde. SD-OCT-Aufnahmen (Heidelberg Engineering) wurden zu Beginn und nach 16 Wochen gemacht und anschließend mit dem Fluid Monitor® (RetInSight) ausgewertet. Die Flüssigkeitsvolumina in den zentralen 1 mm der Netzhaut wurden quantifiziert und in drei Kompartimente unterteilt: Pigmentepithelabhebung, subretinale und intraretinale Flüssigkeit. Die Summe dieser Kompartimente wurde berechnet (SF), und ihre Beziehung zur zentralen Subfelddicke (CST) wurde mit einer linearen Standardregressionsanalyse untersucht.
Ergebnisse: 27 nAMD- (22 Switcher) und 19 nDME-Augen (18 Switcher) wurden eingeschlossen. Die mittlere SF (nL) betrug zu Beginn 118,41 ± 14,34 und 40,79 ± 8,92 und reduzierte sich signifikant auf 75,95 ± 14,86 (p = 0,0007) bzw. 16,29 ± 5,42 (p = 0,0049) für nAMD und DME. Die mittlere CST (µm) verringerte sich ebenfalls signifikant von 387,3 ± 20,02 und 359,05 ± 17,03 auf 304,43 ± 16,97 (p = 0,0003) und 301,2 ± 12,58 (p = 0,0019) bei nAMD bzw. DME. Die mittlere intraindividuelle Veränderung zwischen Ausgangswert und 16 Wochen war bei nAMD mit SF (36±8%) größer als mit CST (21 ± 8%, p = 0,0309) und bei DME mit SF (60 ± 7%) und CST (16 ± 7%, p < 0,001). Ein ähnliches Muster wurde für jedes Netzhautkompartiment beobachtet. Bei Studienbeginn betrug das Bestimmtheitsmaß (R-Quadrat) zwischen SF und CST 0,59 (p < 0,0001) und 0,69 (p < 0,0001); nach 16 Wochen lag es bei 0,52 (p = 0,0005) bzw. 0,5 (p = 0,0007) für nAMD und DME.
Schlussfolgerungen: Nach der Umstellung auf Vabysmo bzw. dessen Aufladung mit Vabysmo sank die Gesamtflüssigkeit bei nAMD um 36% und bei DME um 60%. Die SF-Reduktion war bei AMD und DME um das 1,7- bzw. 3,7-fache größer als bei CST. Das Flüssigkeitsvolumen scheint einen detaillierteren Einblick in die Netzhautleckage zu bieten und sollte daher in größeren Kohorten weiter validiert werden.