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Ergebnisse und Komplikationen nach diagnostischer 23-gauge Pars Plana Vitrektomie bei Patienten mit einer Uveitis unklarer Genese
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Veröffentlicht: | 19. Juni 2024 |
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Zielsetzung: Untersuchung der Ergebnisse und postoperativen Komplikationen von diagnostischen 23-gauge Pars Plana Vitrektomien (23G PPV) zur Diagnosesicherung einer infektiösen oder nicht infektiösen Uveitis (IU/ NIU) bzw. zum Ausschluss eines Maskerade-Syndroms (primäres vitreoretinales Lymphom (PVRL)).
Methode: Retrospektive monozentrische Auswertung von Patienten, welche eine diagnostische 23G PPV von 09/2017 bis 09/2023 in der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erhielten und ein Follow-Up von mindestens 6 Monaten aufwiesen. Anhand der bioptisch gesicherten Diagnose wurden die Augen in drei Gruppen unterteilt: IU, NIU oder PVRL. Augen mit Verdacht auf eine Endophthalmitis wurden ausgeschlossen.
Ergebnis: 23 Augen von 23 Patienten (m:w=11:12, mittleres Alter 70 Jahre (SD ± 18)) wurden eingeschlossen. In 52% der Augen lag präoperativ eine intermediäre, in 30% eine posteriore und in 17% eine Pan-Uveitis vor. 70% der Patienten erhielten perioperativ eine systemische Therapie mit Kortikosteroiden. 16 Augen (70%) erhielten eine totale und 7 Augen (30%) eine Core-Vitrektomie. Bei 9 Augen (39%) konnte eine IU diagnostiziert werden, 9 Augen (39%) wurden als NIU klassifiziert und bei 5 Augen (22%) wurde ein PVRL nachgewiesen. Postoperativ wurde in der NIU- und in der PVRL-Gruppe ein mittlerer Visusanstieg von 3,8 Zeilen (SD ± 6,95) bzw. 6 Zeilen (SD ± 7,66) gemessen, während in der IU-Gruppe ein mittlerer Visusabfall von -3,9 Zeilen (SD ± 6,92) zu verzeichnen war. Bei 6 Patienten kam es im Verlauf zu einer Netzhautablösung (3/9 in der IU-Gruppe). Als weitere Komplikationen traten Glaskörperblutungen (2/23), Makulaödeme (3/23), sekundäre Makulaforamina (2/23), sekundäre epiretinale Membranen (8/23), Bulbushypotonie (1/23) sowie ein Sekundärglaukom (1/23) auf, wobei sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen zeigten. Komplikationen wie Phthisis bulbi, eine Re-Amotio oder eine Endophthalmitis, wurden nicht beobachtet.
In 20–33% der Fälle kam es zu einem Uveitisrezidiv bzw. einer PVRL-Persistenz.
Schlussfolgerung: Nach Diagnosesicherung mittels 23G PPV und gezielter Therapie erreichten 74% aller Patienten eine komplette Remission. Insbesondere Patienten der NIU- und PVRL-Gruppe profitierten durch einen postoperativen Visusanstieg, während sich dieser in der IU-Gruppe mehrheitlich verschlechterte. Die Rate an postoperativen Netzhautablösungen ist hoch, vor allem bei Patienten mit IU.