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35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.06. - 17.06.2023, Nürnberg

Wirksamkeit und Sicherheit von intravitrealem Pegcetacoplan bei geographischer Atrophie: 24-Monats-Ergebnisse der Phase-III-Studien OAKS und DERBY

Meeting Abstract

  • Argyrios Chronopoulos - Klinikum Ludwigshafen, Augenklinik, Ludwigshafen
  • Marc Andre Strobel - Klinikum Ludwigshafen, Augenklinik, Ludwigshafen
  • Agharza Ashurov - Klinikum Ludwigshafen, Augenklinik, Ludwigshafen
  • Lars-Olof Hattenbach - Klinikum Ludwigshafen, Augenklinik, Ludwigshafen
  • Caleb Bliss - Apellis Pharmaceuticals, Watertown, MA, USA
  • Ramiro Riberio - Apellis Pharmaceuticals, Watertown, MA, USA

35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocEPO 6.5

doi: 10.3205/23doc093, urn:nbn:de:0183-23doc0934

Veröffentlicht: 13. Juni 2023

© 2023 Chronopoulos et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Bericht über die 24-monatigen Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten aus den Phase-III-Studien zu Pegcetacoplan bei Patienten mit geographischer Atrophie (GA) bei altersbedingter Makuladegeneration (AMD).

Methoden: Alle eingeschlossenen Patienten waren =60Jahre alt und hatten eine bestkorrigierte Sehschärfe von ≥24Buchstaben nach ETDRS (Early Treatment Diabetic Retinopathy Study), einen GA-Ausgangsläsionsbereich von 2,5–17,5mm2 (bei multifokalem Befund hiervon mindestens eine Läsion von ≥1,25mm2). Die Patienten wurden randomisiert (2:2:1:1) und erhielten entweder intravitreales Pegcetacoplan monatlich (PM) bzw. jeden zweiten Monat (PEOM) oder eine Scheinbehandlung PM bzw. PEOM. Primärer Endpunkt: Veränderung der Größe der GA-Läsion mittels Fundus-Autofluoreszenz-Bildgebung von Baseline bis Monat 12. Zu den sekundären Endpunkten gehörten die Veränderung der GA-Läsionsgröße von Baseline bis Monat 24 und die funktionellen Ergebnisse.

Ergebnisse: In einer gepoolten Analyse von OAKS (N=637) und DERBY (N=621) nach zwei Jahren (24 Monate) reduzierte Pegcetacoplan das GA-Läsionswachstum im Vergleich zur Kontrollgruppe um 21% mit PM und 17% mit PEOM (beide p<0,0001; nominal). Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsarmen bei den vorab festgelegten wichtigen Endpunkten der Sehfunktion nach 24 Monaten beobachtet. Mikroperimetrische Analysen in der junktionalen Zone der Atrophie zeigten einen geringeren Verlust der Netzhautempfindlichkeit und weniger Skotome unter Behandlung mit Pegcetacoplan im Vergleich zur Kontrolle. Die meisten unerwünschten okularen Ereignisse wurden als leicht bis mittelschwer eingestuft. Intraokulare Entzündungen und infektiöse Endophthalmitis kamen in 0,20% (mit Ausnahme von vier Ereignissen im Jahr2018, die auf eine Arzneimittelverunreinigung zurückgeführt wurden) bzw. 0,034% vor. Das Auftreten einer exsudativen AMD (eAMD) lag bei 12,2% mit PM und 6,7% bei PEOM höher im Vergleich zur Kontrollbehandlung (3,1%) über 24Monate.

Schlussfolgerungen: Pegcetacoplan verlangsamt das Wachstum der GA-Läsionen und war auch nach 24 Monaten gut verträglich mit einem gesamten Sicherheitsprofil, das mit intravitrealen therapeutischen Studien im Allgemeinen im Einklang steht. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer eAMD war unter Pegcetacoplan-Behandlung höher als bei der Scheinbehandlung.