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35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.06. - 17.06.2023, Nürnberg

Bessere Verträglichkeit einer erweiterten monofokalen IOL in oculus melior Situation – ein trifokaler-IOL Explantations Fall

Meeting Abstract

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  • Emanuel Reitemeyer - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • Gerd Auffarth - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, Heidelberg

35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocFP 4.12

doi: 10.3205/23doc045, urn:nbn:de:0183-23doc0455

Veröffentlicht: 13. Juni 2023

© 2023 Reitemeyer et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Ein Patient stellt sich mit bilateral implantierten Trifokallinsen in unserer Sprechstunde vor. Primär beeinflusst war der Visus am linken Auge (rechtsseitig stellte sich eine Ambylopie heraus) durch die Wahrnehmung von ausgeprägten Dysphotopsien und Kontrastverlust. Ziel dieses Falles war es dem Patienten bestmöglich von oben genannten Beschwerden zu befreien unter Erhalt einer sehr guten Sehschärfe.

Methodik: Die trifokale Linse am nicht amblyopen Auge wurde explantiert und es erfolgte der Einsatz eines passenden IOL Profiles – eine nicht-diffraktive „extended depth of focus“ Linse (Evolux 1110ACH SIFI, Lavinaio, Italy). Nach 1 Woche, 1 Monat und 3 Monaten wurden folgende Daten erhoben: Subjektive Refraktion, Halo and Glare Simulation, korrigierter und unkorrigierter Fern-, Intermediär- und Nahvisus (in logMAR) sowie auch eine korrigierte Defokuskurve (monokular und binokular nach 6 Monaten).

Ergebnisse: Die monokulare Sehschärfe in logMAR nach 1 bzw. 3 Monaten betrug UDVA -0,10/-0,14; UIVA 0,20/0,02; UNVA 0,44/0,42; CDVA -0,10/-0,14; DCIVA 0,06/0,02; DCNVA 0,40/0,42. Die korrigierte binokulare Defokuskurve zeigte nach 1 Monat eine kontinuierliche Sehschärfe von 0,22 logMAR oder besser im Dioptriebereich von +0,50 bis -1,50 Dpt. Die korrigierte binokulare Defokuskurve zeigte nach 3 Monaten eine kontinuierliche Sehschärfe von 0,22 logMAR oder besser im Dioptriebereich von +0,50 bis -1,50 Dpt. Der Patient berichtete über eine drastische Abnahme der Dysphotopsien im Bezug auf die Ergebnisse der Halo und Glare Simulation. Die Datenerhebung der 6 Monatskontrollen ist geplant.

Schlussfolgerung: Trifokale Linsen mögen für amblyope Augen nicht die beste Wahl sein. Das Erzielen der bestmöglichen Sehschärfe sollte nicht das einzige postoperative Ziel darstellen und auch Nebeneffekte wie Dysphotopsien oder erhöhten Lichtbedarf mit berücksichtigen.