gms | German Medical Science

35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.06. - 17.06.2023, Nürnberg

Der CRW1-Index: Identifizierung von Augen mit vorheriger Myopie-Laserkorrektur nur mit einem Swept-Source OCT-Biometer

Meeting Abstract

  • Jascha Wendelstein - IROC – Institut für Refraktive und Ophthalmochirurgie, Zürich, Schweiz
  • Matthias Bolz - Kepler Universitätsklinikum Linz, Ophthalmologie und Optometrie, Linz, Österreich
  • Kamran Riaz - University of Oklahoma City, Ophthalmologie und Optometrie, Oklahoma City, USA
  • David Cooke - Great Lake Eye Care, St Joseph, USA
  • Seth Pantanelli - Penn State University, Hershey, USA
  • Oliver Findl - Hanusch Krankenhaus, Ophthalmologie und Optometrie, Wien, Österreich
  • Achim Langenbucher - Universität des Saarlandes, Experimentelle Ophthalmologie, Homburg
  • David Gu - Northwestern University Feinberg School of Medicine, Chicago, USA

35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocFP 4.2

doi: 10.3205/23doc035, urn:nbn:de:0183-23doc0358

Veröffentlicht: 13. Juni 2023

© 2023 Wendelstein et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Es sollte ein neuer Index (Cooke-Riaz-Wendelstein [CRW1]) entwickelt und getestet werden, der die biometrischen Messungen der optischen Kohärenztomographie (SS-OCT) (IOLMaster700, Zeiss Meditec), einschließlich der Total Keratometry, nutzt, um Kliniker darauf aufmerksam zu machen, dass eine frühere myope Lasersehkorrektur (M-LVC) in einem gemessenen Auge vorliegt.

Methoden: Retrospektive, multizentrische, vergleichende diagnostische Studie. Die Studie wurde an 6 Zentren in den Vereinigten Staaten und Österreich durchgeführt. Anonymisierte SS-OCT-Biometriedatensätze, die zwischen 2018 und 2020 erhoben wurden und 49.199 Augen enthielten, wurden analysiert. Der vom Biometristen identifizierte LVC-Status wurde verwendet, um die Augen in LVC- und Nicht-LVC-Augen zu unterteilen. Die Daten wurden in Trainings- (10.780 Augen) und Validierungssätze (38.419 Augen) aufgeteilt. Die Subset-Analyse wurde für die Genauigkeit des CRW1-Index im Vergleich zum Verhältnis zwischen posteriorer und anteriorer Hornhautkrümmung (Rpost/Rant), zur Topographie mit Hornhautanalysesoftware (Atlas 9000 mit Pathfinder II, Zeiss Meditec), zur Tomographie (Pentacam, Oculus), zum dualen Scheimpflug-Placido-System (Galilei G6, Ziemer) und zu einer cloudbasierten Plattform für die Planung der Kataraktoperation (Veracity, Zeiss Meditec) durchgeführt. Für den CRW1-Index wurde ein positiver prädiktiver Wert (PPV) von ≥90% angestrebt. Erfasst wurden die wahren Positiven, die wahren Negativen, die Sensitivität und die Spezifität.

Ergebnisse: Der CRW1-Index erwies sich im Vergleich zu Rpost/Rant als vorteilhaft und zeigte einen höheren PPV (93% gegenüber 65%) bei weniger falsch-positiven Ergebnissen (29 gegenüber 180). CRW1 schnitt ähnlich gut ab wie die Topographiesoftware und besser als die Hornhautbildgebungsgeräte. Der CRW1-Cutoff-Wert kann angepasst werden, um die Sensitivität zu erhöhen (CRW1-IS) und zusätzliche M-LVC-Augen zu erkennen.

Schlussfolgerungen: Die CRW1- und CRW1-IS-Indizes bieten Chirurgen und Forschern eine leicht zugängliche Methode, nur SS-OCT-Biometriemessungen zu verwenden, um Augen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer früheren M-LVC zu erkennen.