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35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.06. - 17.06.2023, Nürnberg

Zwei-Jahres-Ergebnisse mit einem supraziliaren Drainage-Implantat bei Offenwinkelglaukom in Abhängigkeit von präoperativem Augeninnendruck und Medikation: Eine gepoolte Analyse der Studien STAR-I, STAR-II und STAR-III

Meeting Abstract

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  • Carl Erb - Augenklinik am Wittenbergplatz, Berlin

35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocFP 2.9

doi: 10.3205/23doc016, urn:nbn:de:0183-23doc0160

Veröffentlicht: 13. Juni 2023

© 2023 Erb.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Beschreibung des Einflusses von präoperativem Augeninnendruck (präIOP) und Anzahl Medikamentenklassen (präMed) bei Patienten mit medikamentös unkontrolliertem Offenwinkelglaukom (OWG) auf die klinischen Ergebnisse 2 Jahre nach Implantation.

Methode: Es wurde eine Metaanalyse der Ergebnisse von 3 prospektiven, multizentrische Studien mit 66 Patienten mit 2 Jahren Nachbeobachtung erstellt, in denen die Sicherheit und Wirksamkeit einer MIGS mit stand-alone Implantation eines supraziliären Glaukom-Implantats, MINIject® (iSTAR Medical, Belgium) bei phaken und pseudophaken Patienten mit OWG untersucht wurden. Die Medikation wurde zu keinem Zeitpunkt ausgewaschen. Die Post-hoc-Analyse verglich die Ergebnisse von Patienten mit hohem präIOP bzw. moderatem präIOP (definiert als >24 mmHg bzw. 21–24 mmHg präoperativ) und zwischen Patienten mit höherer bzw. niedrigerer präMed (3–4 bzw. 1–2 Medikamente vor der Operation). Der Erfolg wurde definiert als IOD >5 und ≤21 mmHg mit einer ≥20% IOD-Senkung, ohne (vollständig) oder mit (qualifiziert) der Einnahme von Glaukommedikamenten bei der Nachuntersuchung.

Ergebnis: Nach 2 Jahren erreichte die Gruppe mit hohem präIOP eine Reduktion des IOD um 41,8% (n=21) und eine Verminderung der Medikation um 0,7, im Vergleich zu einer Senkung um 38,1% (n=45) (p=0,448) und Verringerung um 1,0 Medikament in der Gruppe mit mittlerem präIOP. Die mittlere absolute IOD-Senkung war in der Gruppe mit hohem präIOP größer (-12,13 mmHg gegenüber -8,44 mmHg; p=0,008). In der Gruppe mit hohem präMed (mittlere präMed 3,3, n=28) wurde der IOD um 34,6% gesenkt, in der Gruppe mit niedriger präMed (mittlere präMed 1,5, n=38) dagegen um 42,7% (p=0,076). Die Medikation wurde ebenfalls um 1,3 und 0,7 reduziert (p=0,143). Der vollständige Erfolg war in der Gruppe mit niedriger präMed größer (p=0,003), der qualifizierte Erfolg unterschied sich zwischen den beiden Gruppen jedoch nicht (67,9%, 84,2%; p=0,144).

Schlussfolgerung: MINIject® erzielte bei hohem oder moderatem Ausgangsdruck eine vergleichbare relative IOD-Senkung nach 2 Jahren. Ebenso war die IOD-Senkung unabhängig von der Anzahl der präoperativen Medikamente, wobei es einen Trend zu einer stärkeren IOD-Senkung bei geringerer Ausgangsmedikationen gab. Die Anzahl der präoperativen Medikation hatte keinen Einfluss auf die Reduktion der Medikation nach 2 Jahren.