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35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.06. - 17.06.2023, Nürnberg

PreserFlo Mikroshunt und intraokulare Hypotonie: Einfluss der Mitomycin C Konzentration auf die intra- und postoperativ auftretenden Komplikationsraten

Meeting Abstract

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  • Karsten Klabe - Internationale Innovative Ophthalmochirurgie, Düsseldorf
  • Jan Philipp Werth - Internationale Innovative Ophthalmochirurgie, Düsseldorf
  • Andreas Fricke - Internationale Innovative Ophthalmochirurgie, Düsseldorf

35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocFP 2.5

doi: 10.3205/23doc012, urn:nbn:de:0183-23doc0123

Veröffentlicht: 13. Juni 2023

© 2023 Klabe et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Der PreserFlo Microshunt (Santen) ist ein in der minimal invasiven Glaukomchirurgie angewandtes, implantierbares Medizinprodukt zur subkonjunktivalen Drainage über einen externen Zugang. In diesem Beitrag stellen wir unsere jüngsten Erfahrungen über die Entwicklung einer intraokularen Hypotonie nach Implantation des PreserFlo Microshunt vor. Insbesondere untersuchten wir, ob die Konzentration des während der Operation verwendeten Mitomycin C (MMC) einen Einfluss auf die Hypotoniehäufigkeit hatte.

Methode: Der PreserFlo Microshunt wurde in 132 Augen (100 Patienten) bei intraoperativer Anwendung von 0,02% MMC und in 382 Augen (270 Patienten) mit 0,04% MMC implantiert. Die MMC-Einwirkzeit betrug 3 min. Bei dieser spezifischen Beobachtung beobachteten wir nur den Augeninnendruck (IOD) und die intra- und postoperativen Komplikationen über einen Zeitraum von 6 Monaten.

Ergebnis: 0,02% MMC: Der mittlere IOD vor Behandlungsbeginn betrug 27,8±8,7 mmHg. Eine Woche nach erfolgtem chirurgischem Eingriff waren 4 der 132 Augen (3%) hypoton (IOD<6 mmHg), nach 1 Monat 2 Augen (1,5%) und nach 6 Monaten kein Auge. 100% der hypotonen Augen hatten eine Aderhautamotio. Insgesamt hatten 8% der 132 Augen (0,02% MMC) eine Aderhautamotio und 7% ein Hyphäma. 0,04% MMC: Der mittlere IOD vor Behandlungsbeginn betrug 24,9±8,3 mmHg. Eine Woche nach erfolgtem chirurgischem Eingriff waren 14 von 341 Augen (4,1%) hypoton, 36% (5 von 14) hatten eine Aderhautamotio und 29% (4 von 14) ein Hyphäma. Einen Monat nach der PreserFlo-Implantation waren 7 von 338 Augen (2,1%) hypoton, 14% (4 von 7) hatten eine Aderhautamotio und 43% (3 von 7) ein Hyphäma. Nach 6 Monaten wurde keine Hypotonie mehr festgestellt. Insgesamt hatten 14% der 382 Augen (0,04% MMC) eine Aderhautamotio und 13% ein Hyphäma.

Schlussfolgerung: Unabhängig von der verwendeten MMC-Konzentration weist der PreserFlo MicroShunt ein sehr gutes Sicherheitsprofil auf, wobei eine intraokulare Hypotonie insgesamt nur in 4% der Fälle beobachtet wurde. Ein Vergleich der beiden verwendeten MMC-Konzentrationen zeigt, dass bei 0,04% mehr Komplikationen auftraten (63% komplikationsfrei), die jedoch meist als leicht einzustufen sind. Bei 0,02% MMC sind 83% der Augen komplikationsfrei, aber die beobachteten Fälle waren im Vergleich zur höheren Dosis schwerer.