gms | German Medical Science

35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.06. - 17.06.2023, Nürnberg

Langzeitergebnisse der Canalikulotomie mit Silikonschlauchintubation bei Canaliculitis

Meeting Abstract

  • Jens Julian Storp - Klinik für Augenheilkunde UKM, Münster
  • Julian Alexander Zimmermann - Klinik für Augenheilkunde UKM, Münster
  • Eliane Esser - Klinik für Augenheilkunde UKM, Münster
  • Martin Dominik Leclaire - Klinik für Augenheilkunde UKM, Münster
  • Nicole Eter - Klinik für Augenheilkunde UKM, Münster
  • Maged Alnawaiseh - Klinikum Bielefeld, Bielefeld
  • Ralph-Laurent Merté - Klinik für Augenheilkunde UKM, Münster
  • Natasa Mihailovic - Klinikum Bielefeld, Bielefeld

35. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocFP 1.2

doi: 10.3205/23doc002, urn:nbn:de:0183-23doc0020

Veröffentlicht: 13. Juni 2023

© 2023 Storp et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Als seltene und häufig fehldiagnostizierte und folglich falsch behandelte Erkrankung des Tränenapparats stellt die Canaliculitis in der klinischen ophthalmologischen Praxis eine diagnostische Herausforderung dar. Aufgrund ihrer Seltenheit existieren nur wenig Daten zu Langzeitergebnissen chirurgischer Therapien zur Behandlung dieser Erkrankung. In der Literatur werden verschiedene chirurgische Ansätze beschrieben, wobei die Canalikulotomie mit Kürettage häufig als Verfahren der Wahl bezeichnet wird. Die Canalikulotomie selbst kann jedoch mit gewissen Nachteilen und Komplikationen verbunden sein – insbesondere mit der Beeinträchtigung der Funktion des Tränenapparats durch Vernarbung des Canaliculus. Um diese postoperative Komplikation zu vermeiden und die Langzeiterfolgsraten in unserem spezialisierten Zentrum zu verbessern, führen wir die Canaliculotomie bevorzugt in Kombination mit einer nasolakrimalen Intubation unter Verwendung eines Silikonschlauches (SSI) durch. In der Literatur gibt es derzeit nur wenige Daten zu Komplikations- und Rezidivraten dieses kombinierten Ansatzes.

Zielsetzung: Ziel dieser Studie war es, die Canalikulotomie mit SSI als chirurgisches Verfahren zur Behandlung der Kanalikulitis im Rahmen einer langfristigen Nachbeobachtung zu bewerten.

Methode: Insgesamt wurden 25 Augen von 25 Patienten mit Canaliculitis, die von 2015 bis 2021 am Universitätsklinikum Münster mit Canaliculotomie und STI behandelt wurden, in diese Studie aufgenommen. Die Datenanalyse umfasste klinische Symptome, Komplikationen, die Dauer der SSI-Einlage und die Rezidivrate.

Ergebnis: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 63,7 ± 17,2 Jahre. Nach einer Nachbeobachtungszeit von 3,7 ± 1,5 Jahren kam es in 88% der Fälle nicht zu einem Wiederauftreten der Entzündung.

Schlussfolgerung: Die Behandlung der Kanalikulitis mittels Canalikulotomie mit SSI zeigte sehr gute postoperative Ergebnisse und niedrige Komplikationsraten im Langzeitverlauf und kann daher als sichere und erfolgreiche chirurgische Methode angesehen werden.