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Intraokularlinsen für Patienten mit AMD: Analyse verschiedener Konzepte
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2022 |
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Zielsetzung: Patienten mit fortgeschrittener AMD sind aufgrund der Ausfälle im Bereich der Makula dauerhaft auf spezielle Sehhilfen wie Lupen oder Bildschirmlesegeräte angewiesen, um Sehaufgaben mit eingeschränkter Sicht wahrnehmen zu können. Im Falle einer Kataraktbildung können auch spezielle Intraokularlinsen je nach Krankheitsstadium helfen.
Methode: Drei verschiedene Intraokularlinsenkonzepte für Patienten mit AMD wurden im Liou-Brennan-Augenmodell mit einer Raytracing-Rechnersoftware auf der Grundlage von Literatur- und Patentdaten simuliert. Erstens eine Sulcus-basierte Add-on-Linse mit zentraler Zusatzstärke zur Vergrößerung im Nahbereich. Zweitens eine Fresnel-Prismen-Kapselsack-Intraokularlinse, die das zentrale Skotom in periphere Regionen verschiebt, und drittens ein Doppellinsensystem mit einer Sulcus-basierten Linse mit hoher positiver Dioptrienstärke und einer Kapselsacklinse mit hoher negativer Dioptrienstärke und leichten Dezentrierungen zur Ablenkung des Lichts vom Zentrum.
Ergebnis: Vergrößerung und Strahlenablenkung der simulierten Linsen bestätigen den von den Herstellern beschriebenen Effekt. Um die Wirkung für verschiedene Stadien der AMD zu beurteilen, wurden Snellenhaken auf fiktive Netzhautdefekte unterschiedlicher Größe projiziert und mit den entsprechenden Sehschärfen für Sehzeichen dieser Größen verglichen. Die sulkusbasierte Zusatzlinse ist für Patienten mit kleinen Defekten geeignet, während die beiden lichtablenkenden Linsen auch bei größeren Netzhautdefekten eine geringe Sehschärfe liefern können. Sie sind hauptsächlich durch den maximalen Ablenkungswinkel und die periphere Rezeptordichte begrenzt.
Schlussfolgerungen: Abhängig von der Größe des Netzhautdefekts bieten die hier simulierten Linsen prinzipiell eine Möglichkeit, eine funktionelle Sehschärfe bei Patienten mit AMD zu erhalten.