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Positive Korrelation zwischen Intraokularlinsen-Kalzifikation und erhöhten Phosphat-Konzentrationen im Kammerwasser in-vitro
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2022 |
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Zielsetzung: Das gehäufte Auftreten einer Kalzifikation implantierter Intraokularlinsen (IOL) bei Patienten mit Diabetes legt eine pathogenetische Bedeutung der im diabetischen Kammerwasser erhöhten Phosphat-Konzentration nahe. Zur Prüfung dieser Hypothese wurde der Einfluss erhöhter Phosphat-Konzentrationen auf die IOL-Kalzifikation untersucht.
Methode: In einem in vitro-Elektrophorese-Modell wurden zwei unterschiedliche hydrophile IOL (CT Spheris 204, Zeiss, Deutschland und Lentis L-313, Oculentis, Deutschland) sowohl physiologischen als auch im diabetischem Kammerwasser nachgewiesenen erhöhten Dinatriumhydrogenphosphat (Na2HPO4)-Konzentrationen (10 mM und 14 mM) exponiert. Ein Elektrophorese-Durchlauf wurde mit jeweils 5 IOLs einer der hydrophilen Modelle sowie einer hydrophoben Kontroll-IOL (Clareon CNA0T0, Alcon, Fort Worth, USA) durchgeführt. Eine IOL-Kalzifikation wurde mittels eines Analyse-Algorithmus aus Lichtmikroskopie, Alizarinrot-Färbung, von Kossa-Färbung, Rasterelektronenmikroskopie, energiedispersiver Röntgenspektroskopie und Transmissionselektronenmikroskopie mit Elektronenbeugung nachgewiesen.
Ergebnis: Die semiquantitativen IOL-Oberflächen und -Querschnittsanalysen konnten bei allen kalzifizierten IOLs Hydroxylapatit dokumentieren, in Übereinstimmung mit dem bei in vivo kalzifizierten IOLs nachgewiesenen Kalziumphosphat. Diese Befunde stützen die Annahme einer wirkungsgleichen Simulation der IOL-Kalzifikation in vivo in unserem Elektrophorese-Modell. Bei einer physiologischen 10 mM Na2HPO4-Konzentration wurden in 0 CT Spheris und 4 Lentis IOLs eine Kalzifikation nachgewiesen, während bei der erhöhten 14 mM Na2HPO4-Konzentration in 7 CT Spheris und 11 Lentis IOLs eine Kalzifikation auftrat. In den hydrophoben Kontroll-IOLs kam es zu keiner Kalzifikation.
Schlussfolgerung: Die eindeutige positive Korrelation zwischen erhöhten Phosphat-Konzentrationen und einer IOL-Kalzifikation stützt die Annahme, dass erhöhte Phosphat-Konzentrationen im Kammerwasser das Risiko einer IOL-Kalzifikation steigern und erklären das bei Patienten mit Diabetes mellitus gehäufte Auftreten einer IOL-Kalzifikation.