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Frühkindliches Einwärtsschielen – wie dringlich sind Diagnostik und Therapie?
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2022 |
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Kinder mit frühkindlichem Innenschielen erfordern eine zügige Diagnostik, um schwerwiegende Erkrankungen wie z.B. das Retinoblastom oder eine kongenitale Katarakt auszuschließen. Eine gründliche Anamnese ermöglicht die Abgrenzung zu anderen Schielformen. Die Untersuchungen richten sich nach dem Alter des Kindes und beinhalten u.a. Brückner Test und Motilitätsprüfung, Hirschberg Test, Fixationsprüfung (monokular und/oder mit Ophthalmoskop), Abdecktest/Aufdecktest sowie eine Skiaskopie.
Ziel der Behandlung ist die Vermeidung/Behandlung von Amblyopien, Erreichen eines Binokularsehens, Förderung der sensorischen und motorischen Entwicklung des Kindes, Ausrichtung der Achse und die Minimierung eines Erblindungsrisikos bei Verlust des besseren Auges.
Die Behandlung besteht in einem Ausgleich von vorhandenen Refraktionsfehlern zur Amblyopiebehandlung. Nach einer Brillentragezeit von 8–12 Wochen erfolgt bei unilateralem Schielen eine Okklusionsbehandlung, wobei auch eine Brillenglasokklusion möglich ist. Über den Zeitpunkt, wann eine Augenmuskeloperation durchgeführt werden soll, existieren unterschiedliche Angaben. Die Argumente für oder gegen eine Frühoperation werden dargestellt. Die Wahl des OP Zeitpunktes bleibt nach Abwägen der Risiken eine individuelle Entscheidung.