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34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.06. - 25.06.2022, Nürnberg

Update der kongenitalen Ptosis – was mache ich wann?

Meeting Abstract

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  • Uwe Peter Press - KH der Barmherzigen Brüder, Abt. für plastisch-rekonstr., Trier

34. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocSA 1.7

doi: 10.3205/22doc015, urn:nbn:de:0183-22doc0151

Veröffentlicht: 3. Juni 2022

© 2022 Press.
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Gliederung

Text

Bei der Einteilung der kongenitalen Ptosis wird zwischen einfachen und den selteneren komplizierten Formen unterschieden.

Eine einseitige einfache kongenitale Ptosis ist häufiger als die beidseitige und es fehlen weitere Pathologien. Kennzeichnend für die komplizierten Ptosisformen (z.B. Blepharophimose-Syndrom, Fibrose-Syndrom etc.) sind zusätzliche Lidanomalien und Augenmotilitätsstörungen. Entscheidend für den Zeitpunkt einer operativen Therapie ist, insbesondere bei einseitigen Ptosen, die Vermeidung einer Amblyopie-Entwickung. Des Weiteren sind Kopfzwangshaltungen mit Beeinträchtigung der Entwicklung der HWS bzw. Muskulatur unabhängig vom Lebensalter zu berücksichtigen.

Die Wahl des operativen Verfahrens ist abhängig von der Funktion des M. levator palpebrae, wobei die transkutane Levatorresektion präferiert werden sollte. Dies gilt insbesondere bei der Korrektur der einseitigen Ptosis. Bei beidseitigen Ptosen mit fast nicht vorhandener Levatorfunktion besteht die Indikation zur Frontalisschlingensuspension.

Primär strabologische Interventionen sind erforderlich in der Therapie komplizierter Ptosen mit Heberparese oder Fibrose-Syndrom. Erst in einem danach folgenden Schritt kann eine Ptosiskorrektur angeschlossen werden. Letztendlich sollten heutzutage keine tarsusresezierenden Verfahren mehr angewandt werden, da diese gerade bei Ptosen mit reduzierter Levatorfunktion nicht unerhebliche Komplikationen zur Folge haben können.