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Glaucoma absolutum: Was tun, wenn alles zu spät ist?
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2022 |
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Gliederung
Text
Zielsetzung: Wie kann Patienten, die an Glaukom erblindet sind, geholfen werden?
Methode: Ergebnisse/Vorschläge laut Literatur und eigene Erfahrungen
Ergebnis: Primär sollte ein schriftlicher Befund durch einen Facharzt für Augenheilkunde, worin die Blindheit und deren Kausalität bestätigt wird, erstellt werden, damit um staatliche Hilfeleistungen (sozial, technisch wie Blindenstock oder GPS-Schuh, Blindenführhund) angesucht werden kann. Hinweise zu Blinden- und Sehbehinderten-Verbänden und Selbsthilfegruppen sind sehr zielführend und hilfreich. Bei ein-seitiger Erblindung ist die Verschreibung einer „Schutzbrille“ aus Polykarbonatgläsern sehr sinnvoll, um das noch sehende zweite Auge zu schützen. Durch die – meist langsam sich entwickelt habende – Blindheit stehen unterschiedliche Probleme betreffend die Lebens-qualität im Vordergrund: Schmerzen, Kosmetik, Fahrerlaubnis. Schmerzen können gut mittels retrobulbären Injektion von Alkohol (85%ig) oder Chlorpromazin (25 mg/ml) behoben werden. Bei Oberflächenproblemen helfen hochvisköse Tropfen oder Gels bzw. Salben. Chronische Entzündungen werden mit Steroiden behandelt. Kosmetische Verbesserungen sind mit färbigen Kontaktlinsen möglich. Druckerhöhungen lassen sich meist mittels Laser-TSCPC oder Kryotherapie (ein- oder mehrmals) senken. Das Finale stellt nach ausführlichen Gesprächen mit dem Patienten die Entfernung des Augapfels dar – entweder eine Eviszeration (bessere Motilität der Prothese, mögliche Gefahr einer sympathischen Ophthalmie) oder eine Enukleation (Histologie). In 95% sind diese Operationen schmerz-befreiend. Selten entsteht das „Phantom Eye Syndrome“ mit visuellen Halluzinationen oder Phantomschmerzen.
Schlussfolgerung: Um mögliche Erblindungen durch Glaukom zu vermeiden sind immer wiederkehrende Erinnerer (Infokampagnen in allen Medien) notwendig. Zusätzlich ist eine individuelle Risikoprofil-Einschätzung jedes Auges notwendig („Papillentöter“). Übergeordnetes Motto sollte sein: „looking good and feeling good“, um die Lebensqualität dieser stark beeinträchtigten Patienten zu verbessen.