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Trockenes Auge – was gibt es Neues?
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2022 |
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Das Trockene Auge ist eine Volkskrankheit mit 2–8 Millionen Erkrankten in Deutschland. Eine Instabilität des Tränenfilms (oft verursacht durch die sehr häufige Meibomdrüsendysfunktion), ein hyperosmolarer Tränenfilm, eine Entzündung und Schädigung der Augenoberfläche sowie neurosensorische Abnormalitäten gelten als die Schlüsselmechanismen der Erkrankung. Eine neurogene Inflammation bis hin zum Trigeminuskernkomplex im Gehirn wird als interessanter neuer pathogenetischer Aspekt diskutiert. Änderungen im funktionellen MRT mit veränderter spontaner Aktivität im Gyrus frontalis wurden beim Trockenen Auge gefunden. Ein Therapie-Algorithmus wurde vom Dry Eye Workshop 2017 postuliert und als Leitlinie von DOG/BVA übernommen. Wichtig ist, dass bereits in Behandlungsstufe 2 eine lokale/systemische Antibiose für die Behandlung der Meibomdrüsendysfunktion sowie die antientzündliche Therapie (Kortikosteroide/Ciclosporin A) empfohlen wird. In Zukunft wird möglicherweise ein Tränenersatz mit niedrig konzentriertem Kortikosteroid zur Verfügung stehen. Neue technische Verfahren in der Behandlung der Meibomdrüsendysfunktion wie Blephex-Lidreinigung, Thermale Pulsationstherapie und Intense Pulsed Light-Therapie sind weitere mögliche Therapiebausteine in der Betreuung von Patienten mit Trockenem Auge.